Montag, 28. März 2016

Kaltenleutgeben

28.3.2016

Im niederösterreichischen Kaltenleutgeben wurde ein Fußballspiel besucht. 3.300 Menschen leben hier.

Das um 1900 errichtete Rathaus mit Uhrturm.


Die zwischen 1729 und 1732 errichtete barocke Pfarrkirche St. Jakobus liegt erhöht.


Straßenszene


Eine Schartner Bombe.


Um 1900 war Kaltenleutgeben ein beliebter Kurort, wo u.a. der polnische Literatur-Nobelpreisträger Henryk Sienkiewicz oder Mark Twain verweilten. Die Kurhäuser wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Samstag, 26. März 2016

Ptuj

26.3.2016

In der slowenischen Stadt Ptuj (deutsch Pettau, lateinisch Poetovio) wurde ein Fußballspiel besucht. 18.000 Menschen leben hier.

Am Mestni trg, dem Stadtplatz.


Das Neue Rathaus wurde 1907 eröffnet, errichtet nach Plänen des Grazer Architekten Max Ferstel.


Bis zum Ende der Habsburgermonarchie 1918 war Ptuj unter dem deutschen Namen Pettau als Teil der Untersteiermark (damals Spodnja Štajerska, heute nur Štajerska) Teil des Herzogtums Steiermark. Die Stadt war eine von mehreren deutschen Sprachinseln in der Region. Die Altstadt war 1910 zu 86% deutschsprachig, das Umland hingegen fast ausschließlich slowenisch. In der jugoslawischen Zeit der Zwischenkriegszeit verringerte sich die Zahl der Deutschsprachigen durch andere politische Vorzeichen, slowenischen Zuzug in die Stadt und Absiedlung von Deutschsprachigen nach Österreich rasant. Nach dem deutschen Überfall auf Jugoslawien 1941 wurde die slowenische Bevölkerung unter der Naziherrschaft bis 1944 teilweise enteignet und deportiert und aufgrund des Abkommens zwischen Mussolini und Hitler von 1939 ihrerseits aus ihrer Heimat vertriebene Südtirolerinnen und Südtiroler sowie deutschprachige Bevölkerung aus der italienischen besetzten Krain (dem Westen Sloweniens) hier angesiedelt. Mit Terror und Zwangsumsiedlung versuchten die Nazis aus dem slowenischen Ptuj wieder ein deutsches Pettau zu machen. Mit Kriegsende 1945 flüchtete die deutsche Bevölkerung oder wurde danach aus Rache für den Nazi-Verbrechen gewaltsam vertrieben.


Straßenszene


Das barocke Alte Rathaus, Sitz der Stadtverwaltung bis zum Beginn des 20.Jh.


Stadttheater


Leider hinter einem Holzverschlag versteckt war das Orpheus-Monument, slowenisch Orfejev spomenik, antikes römisches Wahrzeichen der Stadt. Unter dem lateinischen Namen Poetovio war Ptuj in der römischen Kaiserzeit eine Großstadt, in der bis zu 40.000 Menschen gelebt hatten. Doppelt so viel wie heute. Das fünf Meter hohe Orpheus-Monument aus Marmor wurde im 2.Jh.u.Z. aufgestellt. Es zeigt in einem Relief die Sage des Orpheus, der mit seiner Leier in Trauer um seine verstorbene Geliebte Eurydike spielt.


Der Stadtturm wurde bereits 1376 erwähnt. 1556 wurde er neu errichtet. Nach dem städtischen Großbrand von 1705 wurde der Turm aus Sicherheitsgründen etwas rückgebaut. Seit 1830 gibt es hier ein Antiken-Museum.


Die Georgskirche (cerkev sv. Jurija) stammt aus dem 12.Jh. und wurde im 15.Jh. in gotischem Stil umgebaut.


Hoch über der Stadt liegt am Schlossberg die Burg (Ptujski grad). Sie wurde Mitte des 12.Jh. als Verteidigungsanlage für Kriege gegen Ungarn errichtet. Damals gehörte die Stadt seit 977 den Erzbischöfen von Salzburg. Als Folge eines für Salzburg unglücklich verlaufenen Kriegs gegen Ungarn 1479–1490 musste der Fürsterzbischof von Salzburg Pettau an die Habsburger abtreten, sodass es fortan (bis 1918) einen Teil des Herzogtums Steiermark bildete. Von 1510 bis 1555 war Pettau nochmals salzburgisch, aber nur als Pfand für ein Darlehen, das Salzburg dem Kaiser Maximilian I. gegeben hatte.


Blick von der Burg über die Stadt


Das ehemalige Dominikanerkloster und heutige Museum


Straßenszene


Panorama der Altstadt am Flussufer der Drau (Drava)

Freitag, 25. März 2016

Guntramsdorf

25.3.2016

Im niederösterreichischen Guntramsdorf wurde ein Fußballspiel besucht. 9.300 Menschen leben hier.

Von einem ab 1711 errichteten Barockschloss ist nur mehr ein Gartenpavillon über, der heute mitten in einer Einfamilienhaussiedlung steht. 1938 war das Schloss von der Deutschen Wehrmacht beschlagnahmt worden und diente im Zweiten Weltkrieg als Kommandozentrale. In den ersten Apriltagen 1945 war der Raum Guntramsdorf drei Tage lang im Zentrum schwerer Kämpfe des Zweiten Weltkrieg zwischen deutschen und sowjetischen Truppen, die auf Wien vorrückten. Es gab im ganzen Ort große Zerstörungen. In den Nachkriegsjahren diente das heruntergekommene Schloss als Unterkunft für 300 sowjetische Soldaten. 1951 wurde es abgerissen.


Es gibt hier Wein.


Straßenszenen


Nachdem die Vorgängerkirche 1944 bei einem Luftangriff zerstört worden war, wurde die katholische Jakobuskirche zwischen 1949 und 1952 neu errichtet.


Ab 1941 wurden in Wiener Neudorf riesige Flugmotorenwerke gebaut. Zur Errichtung und zum Betrieb der Fabrik für die Kriegsproduktion wurden tausende aus Osteuropa verschleppte Zwangsarbeiter und Häftlinge aus dem KZ Mauthausen eingesetzt. Dafür wurde 1943 auf Guntramsdorfer Gemeindegebiet ein großes Nebenlager des KZ Mauthausen errichtet, in dem bis zu 3.170 KZ-Häftlinge gefangengehalten waren. Es war eines von den in halb Öterreich verteilten ca. 50 Außenlagern des KZ Mauthausen. Bis April 1945 wurden hier Menschen zu Tode geschunden. Die Gefangenen stammten vor allem aus Estland, Polen, Russland, Frankreich, Deutschland und Österreich. Von etwas mehr als 200 Morden in Zusammenhang mit dem KZ-Außenlager Guntramsdorf liegen schriftliche Nachweise vor. Die Totenzahl wird auf das Doppelte geschätzt. Am 2. April 1945 wurde das Lager wegen der herannahenden sowjetischen Truppen von der SS mit einem Todesmarsch zum 180 km entfernten KZ Mauthausen geräumt, bei dem unterwegs zwischen 184 oder 243 Gefangene ermordet wurden. Am 5. Mai 1945 wurden die Überlebenden des Todesmarsches im Hauptlager Mauthausen von amerikanischen Truppen befreit. Im Bereich des ehemaligen Lagers befindet sich seit 1995 eine Gedenkstätte.

Samstag, 19. März 2016

Katzelsdorf

19.3.2016

Im niederösterreichischen Katzelsdorf an der Leitha wurde ein Fußballspiel besucht. 3.200 Menschen leben hier.

Bahnhof Katzelsdorf


Gedenkstein für ein halbes Jahrhundert Frieden


Eine Gruft aus der römischen Zeit wurde 1951 auf dem Gelände der ehemaligen optischen Fabrik zwischen Katzelsdorf und Neudörfl gefunden und ist heute in einer Grünanlage ausgestellt.


Straßenszene. Katzelsdorf wurde erstmals im Jahr 1183 als Cazelinisdorf urkundlich erwähnt. Der Name geht vermutlich auf den Männernamen Chazilo oder Chezilin zurück.


Die Dorfkirche hl. Laurenz aus dem 18.Jh. wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff 1944 zerstört. Damals war hier ein Wehrmachtsstützpunkt und ein Lager des Reichsarbeitsdiensts gewesen. Der Turm aus der 2. Hälfte des 13. Jh. blieb im wesentlichen erhalten. Er wurde von 1952 bis 1957 restauriert und dazu 1957/58 in gedrehter Richtung ein neuer Kirchenraum errichtet.


Als Herrschaftssitz bestand das Schloss Katzelsdorf bereits im 12.Jh.. Sein heutiges Aussehen erhielt es um 1640. 1939 richtete die deutsche Wehrmacht im Schloss samt Gutshof das größte Pferdelazarett der Ostfront ein. Nach 1945 wurde die Anlage bis 1955 von der sowjetischen Armee verwendet. Nach 1955 wurden im mittlerweile stark in Mitleidenschaft gezogenen Schloss Notwohnungen eingerichtet, im Wirtschaftsgebäude eine Kerzenfabrik und in den Stallungen eine Gipsfabrik. In den 70er und 80er Jahre wurde das Schloss für kulturelle Veranstaltungen oder in Privatbesitz für private Zwecke benutzt. 1993 kaufte die Gemeinde das Areal.


Die Katzelsdorfer Leitha-Brücke ist die älteste Holzbrücke über den Fluss Leitha. 1994 wurde sie generalsaniert und mit einem überdachten Gehweg ausgestattet.


Das Flussbett der Leitha ist oft wochenlang trocken. Zwischen Katzelsdorf und Leithaprodersdorf bildet die Leitha streckenweise die Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland, vom Mittelalter bsi 1921 war dies die Grenze zwischen Österreich und Ungarn.