Freitag, 1. Juni 2018

Wildon

1.6.2018

Im südoststeirischen Wildon wurde ein Fußballspiel besucht. 5.300 Menschen leben in der aus neun Ortschaften bestehenden Gemeinde Wildon, im Ort Wildon selbst sind es 2.500.

Straßenszene


Das Gerichtsgebäude wurde nach einem Brand von 1727 im Jahr 1730 in die heutige Form gebracht.


Das Schloss Wildon, das heutige Rathaus, ist ein ehemaliges adesliges Freihaus, auch Unteres Schloss genannt, aus dem 17.Jh. Nach einer Renovierung 1997 übersiedelte die Gemeinde aus dem alten Gemeindeamtes in das Schloss und richtete hier ein Kulturzentrum und ein Museum ein.


Die Pfarrkirche wurde 1252 erstmals schriftlich erwähnt. Von der mittelalterlichen Kirche in gotischem Stil stammt der Turm aus dem späten 15.Jh. (Jahreszahl 1487 an der Nordseite). Die übrige Kirche wurde 1671 bis 1676 in Barockstil neuerrichtet.


Der rings um die Kirche gelegene Friedhof wurde 1831 geschlossen und außerhalb der Ortschaft verlegt. An der Außenmauer sind noch einige interessante Adels-Grabdenkmäler zu sehen.


Anschauliche Darstellung der Todesursache (Überfahren von einem Pferdewagen).


Im Frühmittelalter (um das Jahr 1000) könnte die Hengistburg, das Zentrum der damaligen Mark an der mittleren Mur, am Wildoner Schlossberg gelegen haben. Das ist aber nicht sicher. 1053 wurde die Hengistburg von einem ungarischen Heer erobert und zerstört. Der Hauptstützpunkt der Mark an der Mur, auch Karantanermark oder Kärntnermark genannt, aus der sich später die Steiermark entwickelte, wurde 1156/60 nach Graz verlagert und die Burg verlor ihre Bedeutung.


Ende des 12.Jh wurde am Wildoner Schlossberg jedenfalls die Burg Alt-Wildon und Mitte des 13.Jh. die militärisch besser zu verteidigende Burg Neu-Wildon errichtet. Anfang des 17.Jh. war die Burg bereits unbewohnt und verfiel zur Ruine. 1292 war Wildon Ausgangspunkt des Aufstand steirischer Adeliger des Landsberger Bundes gegen den Habsburger-Herzog Albrecht I., der aber mit dem militärischen Sieg des Landesherrn endete. Zweihundert Jahre später wurde Wildon 1470 in einem weiteren steirischen Adelsaufstand gegen den Habsburger-Kaiser ein Jahr lang von kaiserlichen Truppen belagert und schließlich erobert. Die Anführer des Aufstands wurden in Graz ohne Prozess hingerichtet.

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