Samstag, 20. August 2016

Opole

20.8.2016

In der polnischen Stadt Opole (deutsch Oppeln) wurde ein Fußballspiel besucht. 120.000 Menschen leben hier.

Opole war die historische Hauptstadt Oberschlesiens. Bis 1532 regierten Herzöge aus der Familie der Piasten von hier aus das Herzogtum Oppeln, dann übernahmen die Habsburger die Herrschaft bis Schlesien nach dem ersten preußisch-österreichischen Schlesischen Krieg an Preußen angegliedert wurde. Der 51 Meter hohe Piastenturm ist der letzte Überrest des ehemaligen Schlosses der Herzöge, das vermutlich ab 1217 entstanden war. Nach dem Aussterben der Piasten 1532 verfiel das funktionslose Schloss zunächst, erst im 19.Jh. wurde es wieder hergerichtet und ab 1860 als Regierungs- und Verwaltungsgebäude genutzt. 1931 wurde das Schloss bis auf den Turm abgerissen und von 1932 bis 1936 ein modernes Regierungsgebäude errichtet.


Das Denkmal in Form der antiken Siegesgöttin Nike wurde 1970 zum 25. Jubiläum des Kriegsendes des Zweiten Weltkriegs und der polnischen Übernahme der Stadt errichtet. Als Nationaldenkmal ist es allen Kämpfern für die polnische Nationalität in der Stadt gewidmet, auch den Aufständischen der Schlesischen Aufstände gegen die Zugehörigkeit zu Deutschland 1919 bis 1921.


2000 errichtetes Militärdenkmal


Am Wasser.


Die Franziskanerkirche aus dem 14.Jh. war bis zur Vertreibung der Deutschen 1945 die evangelische Stadtpfarrkirche. Drei Viertel waren hier damals römisch-katholisch, zwanzig Prozent protestantisch und fünf Prozent jüdisch.


Gedenkstein für nach dem deutschen Angriff auf Polen 1939 ermordete, verfolgte, eingesperrte, deportierte und zur Sklavenarbeit gezwungene Polinnen und Polen


Die alte Synagoge an der Hospitalstraße (heute ul. Szpitalna) aus dem Jahr 1840 wurde bereits 1897 durch einen Neubau ersetzt. Das Gebäude wurde verkauft und hier eine Druckerei untergebracht, weswegen es die Zerstörungen durch die Nazis im Gegensatz zu seinem Nachfolger überstand. 1930 hatten in Oppeln noch 607 Jüdinnen und Juden gelebt, ca. 1% der Bevölkerung. 1939 waren es nur mehr 280. Die nicht geflüchteten Jüdinnen und Juden wurden zwischen 1942 und 1944 in KZ deportiert und zumeist direkt ermordet.


Im 19.Jh. lebten überwiegend Deutsche in der Stadt. 1910 sprachen von den 33.907 Einwohnerinnen und Einwohnern 80 % deutsch, 16 % polnisch und 4 % deutsch und polnisch. Anfang 1945 organisierten die deutschen Behörden die Flucht eines Teils der deutschen Bevölkerung mit Zügen nach Breslau, da eine Befestigung und Verteidigung der Stadt nicht möglich war. Am 23./24. Januar 1945 nahm die Rote Armee die Stadtteile östlich des Flusses Oder ein mitsamt der Innenstadt ein. Zwei Monate später eroberten sie auch den Westen und übergaben am 24. März 1945 übergaben formell die Macht an die polnische Verwaltung. Die Stadt zählte an dem Tag nur noch 170 Einwohnerinnen und Einwohner, etwa 60 % der Stadt waren zerstört. Bereits im April 1945 trafen die ersten polnischen Vertriebenen aus den polnischen Ostgebieten ein, die Polen an die Sowjetunion abtreten musste. Gleichzeitig kehrten nach dem Ende der Kampfhandlungen tausende der deutschen Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt in ihre Häuser zurück, soweit sie nicht zerstört waren. Doch die deutsche Bevölkerung wurde in den Jahren 1945/46 vertrieben oder in Arbeitslager der Umgebung eingesperrt und aus dem deutschen Oppeln die polnische Stadt Opole. Heute sind etwa 2,5% der Stadtbevölkerung deutsch und betreiben mehrere Bildungs- und Kulturvereine.


Das Rathaus in der Mitte des Marktplatzes stammt in seinem heutigen Aussehen im Wesentlichen aus einem Umbau der Jahre 1818 bis 1821. Der 1864 anstelle eines Vorgängerturms errichtete Rathausturm stürzte am 15. Juli 1934 ein, da Bauarbeiten zu einer Schwächung der Statik geführt hatten. Er wurde bis 1936 wiederaufgebaut.


Gedenkplatte zum 60. Jahrestag der „Umsiedlung“, de facto oft eine zwangsweise Vertreibung, der ca 1,8 Mio. Polinnen und Polen aus dem 1945 sowjetisch gewordenen Osten in die nun Deutschland abgenommene neuen polnischen Westgebiete.


Straßenszene


Die gotische Kathedrale zum Heiligen Kreuz (Bazylika Katedralna Podwyższenia Krzyża Świętego) geht auf die Errichtung einer ersten Holzkirche an dieser Stelle im Jahr 2001 zurück. Der heutige Kirchenbau entstand zwischen 1254 und 1295. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche 1899/1900 als die beide 73 Meter hohen neugotischen Türme fertiggestellt wurden.


Rekonstruierte Stadtmauer


Der heutige Bahnhof Opole Główne (Oppeln Hbf) wurde 1899 anstelle eines um 1860 errichteten ersten Bahnhofs eröffnet.

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