Sonntag, 3. Juli 2016

Zellerndorf

3.7.2016

Im niederösterreichischen Zellerndorf wurde ein Fußballspiel besucht. 2.400 Menschen leben in der gesamten Gemeinde, davon 1.100 im Ort Zellerdorf selbst.

Der 1870 eröffnete Zellerndorfer Bahnhof liegt an der von Wien nach Znaim führenden Nordwestbahn. Der Bahnanschluss brachte Zellerndorf von 1870 bis 1890 einen starker Zuzug von Eisenbahnern und ihrem Familien nach Zellerndorf und ein damit verbundenen deutliches Bevölkerungswachstum. Von 1872 bis 1988 (Einstellung Personenverkehr) bzw. 1990 (Einstellung Güterverkehr) zweigte hier die Pulkautalbahn nach Sigmundsherberg sowie Laa an der Thaya ab und machte Zellerndorf zu einem Verkehrsknotenpunkt.


Die Schlossmühle ist ein frühneuzeitliches Gebäude aus dem 16./17. Jh. Der Ort Zellerndorf wurde als „Celdrandorf“ um 1149 erstmals schriftlich erwähnt. Grundherren waren im Hochmittelalter vor allem verschiedene kirchliche Stifte und Klöster. Erst 1310 wird von einer Herrschaft eines Ritter Dietmar von Zellendorf berichtet. Ein kleine militärische Wehranlage Feste Zellerndorf dürfte aber bereits im 15. Jh. nicht mehr gepflegt worden sein. Da entsprechende Untersuchungen fehlen, kann man derzeit im heutigen Renaissancebau der Schlossmühle keine mittelalterliche Bausubstanz nachweisen.


Der Platz vor dem Gemeindeamt wurde 2014 Grüner-Veltliner-Platz benannt. Auf dem Platz steht eine große Comicfigur namens Veltlinchen. Damit sollen Kinder wahrscheinlich schon früh für den Wein begeistert werden.


Die Comicfigur trägt anscheinend eine Form von Dirndl. Dieses Kleidungsstück wurde um 1870 während der Herrschaft des Kaisers Franz Joseph erfunden, als Kleidungsstück für reiche Urlauberinnen, die aus der Stadt auf das Land fahren und sich ländlich fühlen wollen. Das wird allerdings nicht der Grund sein, warum man hier den Kaiser mit einem Denkmal verehrt.


Straßenszene


Die barocke Anlage des Zellerndorfer Pfarrhofs zeugt von kirchlichem Reichtum jener Zeit. Das Hauptgebäude wurde zwischen 1718 und 1720 errichtet, die einen Hof umschließenden umliegenden Wirtschaftsgebäude 1733/34. Die Hauskapelle entstand aus der 1772 umgebauten Pfarrkanzlei und wurde 1869 umgestaltet und vergrößert.


Die außerhalb des Ortes liegende Pfarrkirche wurde in gotischem Stil in der ersten Hälfte des 14. Jh. vermutlich über frühmittelalterlichen Fundamenten errichtet und 1729 barockisiert.


Aus der zweiten Hälfte des 14. Jh. stammt der gotische Karner in der Nähe der Pfarrkirche. Er hat ein durch Blendgiebel abgesetztes Pyramidendach.


Am Kriegerdenkmal für die Soldaten, die zum Kriegführen in ferne Länder geschickt und dort getötet wurden, steht eine Statue des Heiligen Georg beim Drachentöten.


Kellergasse. Wir befinden uns im Weinviertel.

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