Freitag, 20. September 2013

Thun

19.9.2013

In Schweizer Stadt Thun wurde ein Tag verbracht, vor dem abendlichen Fußballspielbesuch. Rund 43.000 Menschen leben in der Stadt, 90.000 im Großraum.

Der Thunersee.



Die Stadt liegt am Ausfluß des Flusses Aare aus dem Thunersee. Die Scherzligschleuse (Obere Schleuse) reguliert den Flußlauf der Äußeren Aare und bietet einen Übergang über das Wasser in dem 1726 zuerst errichteten und 1818 neugebauten Bauwerk.



Städte am Wasser bieten immer einen schönen Anblick


Die Obere Hauptgasse mit den Hochtrottoirs: Die Gehsteige verlaufen ein Stockwerk höher als die Straße.


Am Rathausplatz, dem einstigen großen Marktplatz der Stadt, der zum wirtschaftlichen Wachstum Thuns im 15. und 16.Jh. führte. Um 1500 wurde ein neues Rathaus mit einem Kaufhaus im Erdgeschoss errichtet (rechtes Gebäude), in dem gegen Abgabe einer Verkaufssteuer geregelt gehandelt werden konnte. Das Kaufhaus wurde mit dem anliegenden Großweibelhaus und dem um 1585 erbauten Archivturm erweitert, der als Schatz- und Rüstungskammer diente (linkes Gebäude).


Blick vom Rathausplatz auf die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt: Der imposante mittelalterliche Turmbau des Schlosses Thun hoch über der Stadt.


Die Mühleschleuse (Untere Schleuse) reguliert den Flußlauf der Inneren Aare. Das ebenfalls sehr schöne Bauwerk stammt aus den Jahren 1723/24 bzw. 1788 (Umbau).


Der Schwäbisturm, früher auch Lochturm, wurde um 1250 als Teil der Stadtbefestigung zur Sicherung des Schwäbistores und der Aare-Zufahrt erbaut. Ursprünglich war der Turm ein gegen die Stadt hin offenes Vierecksprisma mit Zinnen, das später mit einem Spitzhelm versehen wurde. Das Gebäude wurde 1844 teilweise abgerissen und verbaut. 1970 wurde das ursprüngliche Mauerwerk wieder freigelegt und anhand der erhaltenen Mauern und alter Bilder rekonstruiert.


Ein Stück der alten Stadtmauer am Zyroturm.


Straßenansicht


Das Schloß Thun. Der riesige romanische Donjon, ein aus Frankreich bekannter normannischer Stil des Burgbaus, wurde um 1190 erbaut und im 13.Jh. um das heute oberste Stockwerk erweitert. Das Dach wurde 1432 aufgesetzt. Nachdem Thun an Bern verkauft worden war, war das Schloß seit 1375 bernischer Amtssitz.


Hauptraum des Donjon ist der große Rittersaal, der ein ganzes Stockwerk einnimmt. Die Deckenbalken sind 13 Meter lang und stammen noch original aus der Zeit des Burgbaus um 1200. Die Fichten hatten um das Jahr 920 zu wachsen begonnen und sind die ältesten Bauhölzer der Schweiz, die noch in ihrer ursprünglichen Position und Funktion sind.


Über den Dachstuhl gelangt man in die äußeren Ecktürme. Die Aussicht über die Stadt ist großartig.


Aussicht in Richtung Aare und Thunersee, links die Stadtkirche


Seit 1888 ist ein historisches Museum im Schloß untergebracht. Am interessantesten und lehrreichsten war die Ausstellung über das Berner Oberland zur Zeit der Französischen Revolution und französischen Besetzung.


Es gibt auch unterschiedliche andere Ausstellungsteile zur Geschichte der Stadt sowie Kunstwerke zu sehen wie hier der Mondsichelmadonnen-Teppich, der um 1440-50 in Basel entstand.


Die Reformierte Stadtkirche am Schloßberg ist weithin sichtbar. Etwa um 1528 wurde in Thun die Reformation von der bernischen Regierung gegen Widerstand durchgesetzt. Der Turm stammt aus der Zeit um 1330. Die Kirche selbst ist ein Neubau von 1738 anstelle eines auf das 13.Jh. zurückgehenden gotischen Kirchenbaus.



Im Turm gibt es ein kleines Museum zur Geschichte des Kirchenbaus.


Abendlicher Blick von der Aare auf die Stadt mit den markanten Blickpunkten des Schlosses und der Stadtkirche


Allgegenwärtig sind die Verbotsschilder.

Sonntag, 15. September 2013

Innsbruck

14.9.2013

Vor einem Fußballspielbesuch ging es zur Schisprungschanze am Bergisel über Innsbruck.

Der 2002 errichtete 50 Meter hohe Turm ist weithin sichtbar.


Die Stadionanlage ist beachtlich groß. 28.000 Menschen finden auf den einfachen Stufen Platz. Mir persönlich ist es ja unverständlich, wie man sich derart Langweiliges wie ein Wettspringen anschauen kann. 1925 wurde hier die erste Sprungschanze errichtet und später ausgebaut.



1964 und 1976 fanden hier Olympische Winterspiele statt.


Anlaß der Besichtigung war das Ausblick vom Turm, der per Standseilbahn zu erreichen ist. Der Blick über die Stadt ist wirklich beachtlich und den Weg wert. Heroben vermitteln die Berge nicht diese bedrückende und einengende Stimmung wie sie dies in der Stadt tun.


Blick über das Inntal mit der Stadt Innsbruck


Blick auf den Innsbrucker Hauptbahnhof und das Stift Wilten


Blick in die Stadt


Blick ins Tal von der Terrasse des Turms aus

Samstag, 7. September 2013

Eggendorf

6.9.2013

Im niederösterreichischen Eggendorf wurde vor einem Fußballspielbesuch durch den Ort spaziert, in dem rund 4.500 Menschen leben.

Am Friedhof (in Untereggendorf) findet sich neben der Aufbahrungshalle eine so wohl einzigartige Gedenkstätte. Neben dem in Form eines Grabes gestalteten Kriegerdenkmal für getötete Soldaten des Zweiten Weltkriegs stehen zwei weitere Gedenksteine. Sie gedenken den Eggendorfer Widerstandskämpfern gegen die verbrecherische Naziherrschaft und den in Eggendorf umgekommenen Zwangsarbeitern, die hierher verschleppt worden waren.


52 Zwangsarbeiter, die aus Belgien, Griechenland, Italien, Jugoslawien, der Tschechoslowakei und auch aus Österreich hierher zwischen 1939 und 1945 verschleppt worden waren, kamen bei Explosionen in der Eggendorfer Munitionsfabrik Tritol ums Leben. Der Gedenkstein für sie wurde 2007 errichtet.


Ein Gedenkstein für die Opfer des Faschismus erinnert an die Widerstandskämfer gegen die NS-Herrschaft aus Eggendorf, die von den Nazis umgebracht wurden bzw. an der Folter starben: Franz Bauer, Luwig Haiden (starb 1944 in München) und Johann Pfann (starb noch im April 1945 in Wien)


Die im Kern romanische und im 17.Jh. nach einem Brand wiederhergestellte Pfarrkirche in Untereggendorf.


Straßenansicht in Obereggendorf.


Der schöne Ziegelbau der Volksschule.

Montag, 2. September 2013

Marienthal

31.8.2013

Durch die bahnbrechende Studie Die Arbeitslosen von Marienthal von Marie Jahoda, Paul Felix Lazarsfeld und Hans Zeisel über die Auswirkungen von LangzeitArbeitslosigkeit 1933 wurde die am Rand des niederösterreichischen Gramatneusiedl gelegene Arbeitersiedlung Marienthal in den Sozialwissenschaften weltbekannt. Nach der Schließung der Textilfabrik 1930 wurde hier eine ganze Ortschaft arbeitslos und verelendete. Vor einem Fußballspielbesuch wurde durch sie spaziert.

Die ab den 1850er Jahren errichtete Werkskolonie der Textilfabrik entlang der Hauptstraße.




Die Rückansicht. Die Wohnungsgröße betrug ein 30 m², wichtig war das zu jeder Wohnung gehörende Brennstofflager. Wasser gab es im Haus keines, nur einen Brunnen im Hof.



1864 gegründeten die Beschäftigten der Textifabrik für ihre Versorgung einen Consum-Verein Marienthal, der bis 1932 in diesem Gebäude untergebracht war. Das teilweise eingestürzte Haus wurde 2008 abgerissen und 2009 originalgetreu wiederaufgebaut. 2011 wurde hier ein Museum eingerichtet.


Am Gelände der einstigen Textilfabrik gibt es heute eine Chemiefabrik und Gewerbeunternehmen.


Das Wasserkraftwerk der einstigen Fabrik am Fluß Fischa.