Dienstag, 30. September 2008

Dexter


Dexter
USA 2006
Idee v. James Manos, Jr.
u.a. mit Michael C. Hall, Julie Benz, Jennifer Carpenter






Die mit viel Vorschußlorbeeren angekündigte Serie hat gestern bei uns im Fernsehen angefangen. Michael C. Hall, als Bruder aus der wunderbaren Serie Six feet under bekannt, als "sympathischer" Serienkiller.

Die ersten beiden Folgen lassen mich noch etwas unschlüssig zurück. Einerseits doch eine interessante Geschichte - der "normale" Psychopath von nebenan, mit oberflächlich "normalen" Störungen und unterirdischen Abgründen. Ein "reinliches Monster", wie er sich in der 1. Folge nennt.

Andererseits weiß ich noch nicht, ob mir das nicht doch zu grauslich ist. Mich krampft's ja schon beim Vorspann zusammen. Und Blut kann ich ja gar nicht sehen - da ist eine Serie, in der Blut zental und oft groß im Bild ist, eher suboptimal. Aber mal noch die nächsten Wochen abwarten, mehr darf's halt nicht werden. Fazit: Werd' ich mir anschauen, reinkippen werd' ich wohl nicht.

P.S.: Nur blöd, daß Dexter gleichzeitig zur Zusammenfassung der Premier League auf DSF läuft.

Dienstag, 23. September 2008

Das Zeitalter Elisabeths I.


Betrifft: Geschichte
Das Zeitalter Elisabeths I.
England an der Wende vom 16. zum 17. Jh.
von Manfred E.A. Schmutzer
Radio Ö1, 22.-26.9.2008, 17:55-18:00 Uhr



In der meist lobenswerten Ö1-Radiosendung Betrifft: Geschichte in den 5 Minuten vor dem Abendjournal geht es diese Woche um das elisabethanische Zeitalter Englands, erzählt von Manfred Schmutzer aus Graz.

Der unsereiner weniger durch Friedrich Schiller als durch Verfilmungen in Kino und TV bekannte Stoff fasziniert durch mehrere eng miteinander verwobene Aspekte: Der Religionskonflikt zwischen Staatskirchlern (in der Rezeption oft mit einem Rationalisierungsprozeß, mit Modernität assoziiert - die Sieger schreiben die Geschichte) und Katholen (mit Rückständigkeit assoziiert), der Konflikt zweier starker Frauen, Elisabeth und Maria Stuart, und über, unter, vor und hinter allem der große Konfikt um die Seeherrschaft im Atlantik und damit um die Profite aus der Ausbeutung Lateinamerikas (der leider in den aktuellen filmischen Bearbeitungen am wenigsten beleuchtete, aber gar nicht zu unterschätzende Aspekt) zwischen der absteigenden Macht Spanien und der aufsteigenden Macht England.

In der ersten Folge gestern ist mir eher ungut aufgestoßen, wie Schmutzer bei der "Vorgeschichte" über Heinrich VIII., davon gesprochen hat, daß "damals die Köpfe locker saßen". Bei allem Verständnis für massentaugliche, prägnante Formulierungen - aber das war mir dann doch zu flapsig angesichts des realen Hintergrunds, das kann man auch anders sagen. Schauen wir mal, wie's weiter geht.

Mittwoch, 17. September 2008

Realitätsflash



Robert Rotifer
Volle Dröhnung
Profil, Nr.37, 8.9.2008
S. 112-116.






In Zeiten von viel Arbeit komm' ich nicht dazu, in Zeitungen und Zeitschriften mehr als das unabdingbar Notwendige (also Innenpolitik und Fußball) zu lesen. In kleinen Zeitfenstern kommt dann z.B. das Profil von voriger Woche und da ein Artikel über Metallica im besonderen und 80er-Jahre-Heavy-Metal im allgemeinen dran.

In den frühen Teenager-Jahren hab' ich ja auch mal so Computerspielen mit so einem Kastl, das man an den Fernseher gesteckt hat, probiert. Aber sehr schnell als uninteressant befunden und gelassen. Ist nicht meine Welt, brauch' ich nicht, interessiert mich nicht.
Ich bin allerdings nicht ganz aus der Welt, nicht nur Fußballprolet und in Staubwolken versinkender Büchernarr: was ich mag, sind z.B. die kritischen und voller intelligenter Anspielungen steckenden Zeichentrickserien Simpsons und South Park. In letzterer Serie hat's irgendwann mal eine Folge über die Verücktheit gegeben, mit einer angeschlossenen Gitarrenattrappe vor dem Bildschirm Rockstar zu spielen und darüber den Kontakt zur Realität, zu echter Musik, zu wirklichen Menschen zu verlieren. War hochamüsant.

Jetzt lese ich in dem Artikel von Robert Rotifer von einem "erstmals vor knapp drei Jahren lancierten Computerspiel "Guitar Hero". Mit einem gitarrenförmigen "Controller" in Händen wird dem Spieler suggeriert, gemeinsam mit einer Band auf einer Bühne zu stehen. Mittels Drücken verschiedenfarbiger Tasten auf dem Griffbrett und Anschlagen des als Saitenersatz fungierenden "Strum Bar" folgt man dabei dem am Bildschirm eingeblendeten Part des zugespielten Songs. ... Sowohl online als auch auf diversen Partys vereint sich die Spielercommunity sogar in einem internationalen Wettstreit" Echt!?! Das ist ja 1:1 das, was in South Park war! Das war kein lustiges Zeichentrickserien-Szenario sondern das gibt's WIRKLICH!?! Und ist laut Rotifer ein Massenphänomen mit Einfluß auf die Musikindustrie, Metallica bringt ihr neues Album gleichzeitig als "Guitar Hero"-Version zum Mitspielen heraus, Aerosmith erhöhen ihre Verkaufszahlen und Downloads um 40 Prozent nach einer "Guitar Hero"-Edition. Ich bin echt sowas von überrascht und überwältigt, NIE hätte ich sowas für ernst genommen. Nun weiß ich, daß South Park keine gescheite Verarschung und Kritik der US-Kultur ist, sondern eine Abbildung der Wirklichkeit. Was für ein Realitätsflash.

Montag, 15. September 2008

Datum 9/08



Datum
September 2008
98 S.







Die "Wahlausgabe", leider nicht gerade spannend. Am interessantesten noch das Porträt des FPÖ-Generalsekretärs und die Schilderung der persönlichen Beweggründe von Ex-WählerInnen der verschiedenen Parteien.

Man liest im Heft über die Verkrustung der ÖVP, den Aufstieg des Mastermind des Rechtspopulismus hinter den Kulissen, über Rote mit der Parteimeinung widersprechender Ansicht zur FPÖ und über Machenschaften des LiF-Finanziers Haselsteiner. Fehlt da wer? Auch wenn es im Editorial heißt, daß das Datum keine Wahlempfehlung abgibt und nur im Nebensatz die grüne Basis gescholten wird, nicht den Orakelsprüchen ihres Chefs zu folgen: diese negative Aufzählung der bundesweit relevanten Parteien (die Kärntner Regionalpartei ausgenommen) halte ich für eine Wahlempfehlung. Man muß nicht ein Wahlplakat aufs Titelblatt geben, man muß nicht einen Haus- und Hof"dichter" grausame Hymnen singen lassen - aber man braucht auch nicht implizit agieren.

Gelernt habe ich aus dem Heft, daß es auf Flughäfen Gebetsräume gibt. Ist mir noch nie aufgefallen, habe ich noch nie daran gedacht - werde ich aber in der nächsten antireligiösen Kampagne berücksichtigen. Danke!

Donnerstag, 4. September 2008

spw 165


spw
Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft
Heft 165 (5/2008)
Juli 2008
59 S.




Aus Anlaß des Jubiläums 85 Jahre Gründung der ersten Zeitschrift Sozialistische Politik und Wirtschaft durch den Linkssozialisten Paul Levi berichtet Thilo Scholle in einem interessanten Artikel über diese Zeitschrift in der sozialdemokratischen Presselandschaft der Weimarer Republik. Im Fokus der Ausgabe steht internationale Politik, von Lateinamerika über Terrorismusbekämpfung bis zur EU-Außenhandelspolitik.