Donnerstag, 25. Oktober 2007

Planet Terror



Planet Terror
(Grindhouse: Planet Terror)
USA 2007
Regie: Robert Rodriguez
u.a. mit Rose McGowan, Freddy Rodríguez, Marey Shelton





Es ist immer interessant, von anderswoher wohlbekannte SchauspielerInnen in einer anderen Rolle zu sehen. So diesmal Freddy Rodríguez, das als "Rico" aus Six Feet Under bekannte Gesicht. Bei Projekten, bei denen Tarantino im Spiel ist, ist man das ja gewohnt - unvergeßlich, als Cheech Marin, den ich vorher nur aus der schlechten Golden Girls-Fortsetzung Golden Palace gekannt hab', damals in From Dusk Till Dawn aufgetaucht ist. Jetzt gehört er wie so viele andere zur Tarantino/Rodriguez-Standardbesetzung, die immer irgendwo auftaucht. Ihr Ensemble an SchauspielerInnen ist eine ihrer großen Stärken.

Der Film Planet Terror an sich ist jetzt nett, irgendwie war's aber doch ein bisserl ein Aufguß von From Dusk Till Dawn - wenn auch optisch gesteigert. Aufguß ist vielleicht ein hartes Wort: Es ist ein Horror/Splatter-Genrefilm, wofür ich wahrscheinlich schon zu alt bin. Braindead hat mir ja schließlich damals sehr getaugt. Marley Shelton (rechts) hat mir gut gefallen, wenn auch sie schon sehr an Uma Thurman erinnert hat. Rose McGowan hab' ich jetzt nicht so gut gefunden.

Rodriguez' Planet Terror ist unterhaltsam, aber nicht mehr. Bei der ersten Episode von Quentin Tarantinos Death Proof, dem ersten Teil des Grindhouse-Projekts der beiden, hab' ich mich ja irrsinnig fadisiert, erst die zweite Halbzeit ist dann spannend geworden. Die Momente, wo man sich gefragt hat, was denn "play ship's mast" nur heißen kann bis zur Auflösung und dann die wirklich spannende Verfolgungsjagd (sowas muß man können, ich find' solche nämlich allermeistens fad) waren dafür schon gut. Und auch die amüsanten Charaktere des zweiten Teils von Death Proof (Zoë Bell!!!). In Planet Terror hat's nur wenig Humor gegeben. Sager wie die Dialoge "Would you stop crying over fucking spilt milk?" - "I have no leg!" oder "She's got one leg!" - "Easier access." waren nicht schlecht, aber eher bemühte Schmähs. So wie der Karrierewunsch "Stand-up Comedian" eher surreal war. Die Idee mit dem falschen Trailer vorm Film war aber nicht schlecht, muß man sagen. Alles in allem muss man zu Planet Terror sagen: ein guter Film ist halt was anderes - wenn's wenigstens grauslich gewesen wär', hätt' man die fehlende Spannung vielleicht noch verschmerzt. Und Death Proof ist eben auch nur halb gut.

Nach den schlechten Kritiken des Grindhouse-Projekts wollt' ich ihm ja echt eine Chance geben, weil ich ja auch Kill Bill von Tarantino schlußendlich gemocht hab' und Rodriguez' Trilogie El Mariachi - Desperado - Once upon a time in Mexico mag. Und ihr gemeinsames From Dusk Till Dawn war ein wichtiger Film meiner Jugend. Von Tarantinos Pulp Fiction und Jackie Brown gar nicht zu reden: keine Ahnung, wie oft ich die gesehen hab' - und sie taugen mir jedes Mal wieder. Dieses Comic-Ding Sin City hat mich dann schon aber nimmer interessiert. Trotzdem haben sie aber grundsätzlich einen Vertrauensvorschuß. Aber jetzt muß ich mich anschließen: das Projekt Grindhouse ist gescheitert.

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