Montag, 24. März 2014

Nová Baňa

23.3.2014

Die mittelslowakische Stadt Nová Baňa wurde in einem kleinen Spaziergang erkundet, bevor es zu einem Fußballspiel ging. Rund 7.500 Menschen leben heute hier.

Wie die Bergmannssymbolik von Schlägel und Eisen im Stadtwappen schon vermuten läßt, gibt es hier eine Bergbautradition. Der Stadtname bedeutet „neue Mine“, sowohl im slowakischen Nová Baňa als auch im ungarischen Újbánya. Die deutsche Bezeichnung Königsberg verweist hingegen auf die Bedeutung der hiesigen Goldförderung für das mittelalterliche ungarische Königreich. Vom 14.Jh. beginnend bis zur Stillegung der Mine 1887 wurde hier Gold gefördert. 1722 wurde hier die erste englische Dampfmaschine auf dem europäischen Kontinent aufgestellt, um das Grundwasser aus den Schächten zu pumpen.


Straßenansicht


Die gotische Elisabethkirche oder Spitalskirche aus dem Jahr 1390 ist eines der ältesten Gebäude der Stadt.


Stadtzentrum


Das alte Rathaus entstand aus einer Burg des 14.Jh.; im 18.Jh. wurde diese umgebaut und der Turm aufgesetzt. Seit 1972 ist hier ein Regionalmuseum untergebracht.


Die Marienkirche steht markant auf einer Anhöhe gegenüber von Burg/Rathaus. Sie wurde ursprünglich im 14.Jh. errichtet und immer wieder in Kriegen beschädigt und zerstört, zuletzt bei der osmanischen Besetzung der Stadt 1664. Zwischen 1725 und 1729 wurde die Kirche im Barockstil wiederhergestellt und erweitert, der gotische Außeneindruck blieb dabei erhalten.


Denkmal an die 29 Toten aus Nová Baňa sowie an einen unbekannten Partisanen, die hier im Slowakischen Nationalaufstand 1944 ums Leben gekommen waren. Der Aufstand hatte in der Mittelslowakei sein Zentrum. Niederschlagung und Racheaktionen durch deutsche Wehrmacht und slowakische Faschisten verliefen äußerst blutig. 70 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt wurden wegen Unterstützung von Partisanen in KZ gesteckt, wo die meisten von ihnen umkamen.


Mehrere Gedenktafeln an Häusern im Stadtzentrum erinnern an Geschehnisse 1944. Oben eine Tafel an einer Schule, die an den Direktor und einen Lehrer erinnert, die im Dezember 1944 lange nach dessen Niederschlagung von Faschisten als Teilnehmer des Aufstands umgebracht wurden. Unten eine andere Tafel an einer anderen Schule, die daran erinnert, daß hier während des Aufstands ein Bezirkskomitee tagte. Die Tafeln sind bemerkenswert gepflegt und renoviert und nicht etwa wie anderswo verwittert als Relikte aus kommunistischer Zeit.


Vom 29. auf den 30 März 1945 wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg von sowjetischen Truppen befreit.


Figuratives Denkmal an den Slowakischen Nationalaufstand (SNP) aus dem Jahr 1953. Es ehrt die Aufständischen aus Nová Baňa, die Gedenksteine erinnern auch namentlich an die ins KZ verschleppten.

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