Montag, 29. Oktober 2007
Viva Maria
Viva Maria
Frankreich/Italien 1966
Regie: Louis Malle
u.a. mit Brigitte Bardot, Jeanne Moreau
Louis Malle ist ja kein unbekannter Name. Von der Italowestern-Seite her kommend ist sein Film Viva Maria interessant, weil er zur Hochblüte ebendieses Genres entstanden ist und in seiner Klimax zu einem mittelamerikanischen Revolutionsfilm eines der Subgenres des Italowestern beinhaltet. Gleichzeitig kann man darin durchaus so etwas wie einen frühen Klamauk-Italowestern sehen, die ich ja nur als Kind gern gehabt hab'. Aufgrund dieses komischen Elements kann man es glaub' ich nicht nur als "Revolutionsdrama" klassifizieren, wie der deutschsprachige Italowestern-Experten-Gott Ulrich P. Bruckner (nicht verwandt) es tut. Er hat aber sicher recht, Viva Maria in seinen Kanon aufzunehmen. Auch wenn's jetzt nicht wirklich ein Italowestern ist - nicht immer, aber oft genug sind die ästhetischen Bezugnahmen doch zu auffällig.
Die Einführung von Brigitte Bardot als Marie nett, dann wird die Sache etwas langatmig und ihr Hineingeraten in den Zirkus wirkt etwas seltsam. Hat man aber das überstanden, dann wird's richtig gut. Bereits der "Tanz" der beiden Marias (Bardot und Moreau) mit dem Bösewicht bzw. der Kamera ist grandios. Der Film schwingt immer mehr zwischen überspitztem Revolutionsfilm und hoch amüsanter Parodie hin und her (in welche Kategorie jetzt die Kirchenvertreter einzuordnen sind, laß ich mal offen...). Politische Botschaft (arme Leute gut - Militärdiktatur, Großgrundbesitzer und Kirche böse - Revolution ist die Lösung), aber sehr amüsant verpackt, großartig gespielt mit wunderbaren Bildern. So muß ein Film sein.
Literatur:
Ulrich P. Bruckner, Für ein paar Leichen mehr. Der Italo-Western von seinen Anfängen bis heute. Stark erweit.u.aktual.Neuausg., Berlin 2006 (Schwarzkopf & Schwarzkopf)
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