Montag, 30. Dezember 2019

Derby

30.12.2019

Im englischen Derby wurde ein Fußballspiel besucht. 257.000 Menschen leben hier.

Straßenszenen. Derby war traditionell Hauptstadt der Grafschaft (county) Derbyshire. Seit 1997 ist die Stadt Derby eine eigenständige Unitary Authority.


The Derby Ram, auch als As I was Going to Derby bekannt, ist ein traditionelles englisches Volkslied, das von einem übergroßen Widder (ram) erzählt. Eine Statue gibt es dazu in der Fußgängerzone der Innenstadt.


Der Lara Croft Way wurde 2010 so benannt. In einer Onlineabstimmung mit 27.000 Stimmen votierten 89% für die Benennung der neugebauten Straße nach einer von einer Firma aus Derby entwickelten Computerspielfigur. Die weiteren Kandidaten waren reale Menschen (Derbys größter Fußballer Steve Bloomer, der Astronom John Flamsteed oder der Erfinder George Sorocold), landeten aber weit abgeschlagen.


Straßenszenen. Der Name der Stadt kommt wahrscheinlich vom dänischen Djúra-bý, aus dem in englischen Schriftstücken Deor-a-by wurde (Dorf des Hirsches). Im Frühmittelalter unternahmen Wikinger großangelegte Raubzüge auf den britischen Inseln. 1016 eroberte ein dänisches Invasionsheer England und gliederte es in das England, Dänemark, Norwegen und Teile Norddeutschlands, Schottlands und Schwedens umfassende Reich des dänischen Königs Knut ein (das Reich zerfiel aber nach seinem Tod 1035 auch wieder).


Derby Cathedral. Die Kirche wurde ursprünglich im 10.Jh. begründet. Die mittelalterliche Kirche wurde ab 1723 abgerissen, da die Bausubstanz zu schlecht war. Der heutige Neubau wurde 1725 abgeschlossen. Der Turm stammt noch aus dem 16.Jh.


Weitere Kirchenbauten


Derby Silk Mill. Derby und Derbyshire waren Zentren der industriellen Revolution des 18.Jh., 1717 wurde in Derby die erste wasserbetriebene Seidenspinnerei in Betrieb genommen. In ihr arbeiteten zwischen 200 und 400 Menschen.


In der Geschichte der britischen Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung hatt Derby Bedeutung. Hier gelang es dem Eisenbahnergewerkschafter Richard Bell als einem von zwei Abgeordneten des Labour Representation Comittee bei den Wahlen von 1900 trotz des damals noch beschränkten Wahlrechts erstmals ein Mandat im britischen Parlament zu gewinnen.


Statue von Bonnie Prince Charlie am Cathedral Green. Charles Edward Stuart führte 1745 eine von Frankreich logistisch unterstützte Expedition von zwei Schiffen an, die in Schottland landete und mit schottischen Higland-Clans eine Armee bildete, um die englische Königskrone und Herrschaft für die Stuarts und sich zurückzugewinnen. Sie eroberten zwar Edinburgh, scheiterten mit ihrem Feldzug Richtung London aber vor Derby. Die schottischen Unterstützer wollten auch nicht in England Krieg führen sondern waren nur an Schottland interessiert. Eine vom europäischen Kriegsschauplatz zurückgerufene reguläre englische Armee vernichtete die Aufstandsarmee 1746, tötete 1.250 von ihnen im Kampf und die überlebenden Kriegsgefangenen zu hunderten dann danach. Bonnie Prince Charlie floh. Viele Menschen waren gestorben, er lebte friedlich bis zu seinem Tod 1788 in hohem Alter im europäischen Exil.

Sonntag, 29. Dezember 2019

Edinburgh

29.12.2019

In der schottischen Hauptstadt Edinburgh (schottisch-gälisch Dùn Èideann) wurde ein Fußballspiel besucht. 518.000 Menschen leben hier.

Blick auf den Calton Hill mit seinen verschiedenen Monumenten aus dem 19.Jh. Bei deutlich schlechterem Wetter wurde der Hügel bereits beim Erstbesuch in Edinburgh vor elf Jahren einmal erkundet.


Hotel Balmoral mit Uhrturm gegenüber dem Bahnhof Waverley. Die Uhr geht immer zwei Minuten voraus (außer an Silvester, hier Hogmanay genannt), damit Fahrgäste ihren Zug nicht verpassen.


Das 61 Meter hohe Scott Monument wurde nach dem Tod des Schriftstellers Walter Scott (Autor zahlreicher historischer Romane) zu seinem Andenken errichtet und 1838 eröffnet.


St Giles’ Cathedral. Die Kirche des christlichen Heiligen Ägidius, wurde zum Mittelpunkt der wachsenden Ortschaft zu Füßen der Burg. Die erste schriftliche Erwähnung einer Kirche an dieser Stelle stammt aus dem Jahr 854. Das heutige Gebäude wurde wohl seit 1120 gebaut. Nach einem Brand im Jahr 1385 wurde die Kirche im Stil der Gotik wiederaufgebaut. Der Turm wurde erst 1495 fertiggestellt.


Touristische Klischee-Bilder.


Straßenszenen. Im Lauf der Geschichte waren mehrere Städte Residenz des schottischen Königshofs und damit Hauptstadt, nach der Ermordung des schottischen Königs Jakobs I. 1437 wurde es Edinburgh.


Das mächtige Edinburgh Castle steht am Felshügel eines erloschenen Vulkans. Die auf drei Seiten steilen Felswände machten den Ort früh zum idealen Standort einer Festung für Kriege. Wann hier zum ersten Mal eine Burg gebaut wurde, ist nicht bekannt. Die erste schriftliche Erwähnung nennt das Jahr 1093. Das älteste erhaltene Gebäude in der Burg, die St. Margaret’s Chapel, stammt vom Anfang des 12.Jh. Edinburgh Castle wurde in zahlreichen Kriegen von schottischen und englischen Heeren vielfach belagert, zerstört und wieder aufgebaut. Die letzten einer langen Reihe an Belagerungen, bei denen viele Menschen umgebracht wurden, gab es in den Jahren 1571 bis 1573, 1640, 1650, 1689 und 1745. Am Platz vor dem Schloss, der Esplanade, findet seit 1950 jährlich im August das Edinburgh Military Tattoo statt, bei dem vor zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern Militärmusik gespielt wird.

Samstag, 28. Dezember 2019

Dunfermline

28.12.2019

Im schottischen Dunfermline (schottisch-gälisch Dùn Phàrlain) wurde ein Fußballspiel besucht. 49.000 Menschen leben hier.

Straßenszenen. Im 18.Jh. wurde Dunfermline durch die Leinenweberei zur Industriestadt.


Dunfermline Abbey. Im Jahr 1070 heiratete der schottische König Malcolm III. in zweiter Ehe die in Ungarn aufgewachsene Margareta, Enkelin des später von der Kirche heiliggesprochenen ersten unagrischen Königs Stephan I. und als einzige schottische Königin selbst später heiliggesprochen. Durch Margaretas Fürsprache wurde in Dunfermline 1075 ein Benediktinerkloster gegründet. Das Kloster wurde später 1128 vom schottischen König David I. zur Abtei erhoben.


Dunfermline Abbey ist die Grabstätte von 22 schottischen Königen und Königinnen, darunter mit Robert the Bruce, der viele blutige Kriege mit vielen Toten führen ließ, einem der wichtigsten schottischen Nationalhelden. Nach dem Einsturz eines der beiden Türme wurde die Kirche 1818 bis 1821 in neogotischem Stil um- und neugebaut.


Dunfermline Palace. Um das Jahr 1100 machte der schottische König Malcolm III. die Stadt zu seiner Residenz und damit Hauptstadt. Die heute noch sichtbaren Mauern der Palastruine stammten von den Um- und Ausbauten des Königspalasts um das Jahr 1500. Nach der Vereinigung der beiden Königreiche von England und Schottland im Jahr 1603 und Auflösung des bis dahin eigenständigen schottischen Hofes, zeigten die in London ansässigen Könige des United Kingdom kein Interesse mehr an Dunfermline Palace. Eine Gedenktafel erinnert an den hier geborenen König Charles I., der 1649 in London hingerichtet wurde, nachdem seine Politik auf gleichförmige Religionsorganisation in England und Schottland und absolutistische Herrschaft ohne Parlament einen Bürgerkrieg ausgelöst hatte, den er verlor. 1649 bis 1660 war die Monarchie abgeschafft, und es gab eine als Diktatur regierte Republik. 1650 hielt sich hier während des Bürgerkriegs, in dem er um seine Herrschaft kämpfen ließ, auch der spätere König Charles II. auf. 1651 wurde die Anlage von Soldaten seines Gegners Oliver Cromwell zerstört.


Dunfermline City Chambers, das 1876 bis 1879 errichtete Rathaus.


Straßenszene. Die hier 1968 gegründete Hardrockband Nazareth stammt übrigens aus Dunfermline.


Nicht nur in New York gibt es eine Carnegie Hall, denn der Stifter Andrew Carnegie wurde 1835 in Dunfermline geboren bevor er 1848 mit seiner Familie in die USA einwanderte. Dort brachte er es zum Eigentümer des größten Stahlunternehmens der Welt und einem der reichsten Menschen seiner Zeit und gründete mit seinem Geld zahlreiche Stiftungen.