Samstag, 23. Februar 2019

Cremona

23.2.2019

Im zuletzt vor fünf Jahren besichtigten italienischen Cremona wurde ein Fußballspiel besucht. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wurden damals bereits in Augenschein genommen und daher diesmal mehr spaziert.

Cremona war über Jahrhunderte berühmt für die hier hergestellten Geigen. Die berühmtesten Cremoneser Geigenbauer waren Stradivari und Guarneri. Ihre Geigen und anderen Streichinstrumente sind jeweils zweistellige Millionenbeträge wert.


Antonio Giacomo Stradivari (latinisiert Antonius Stradivarius) wurde 1644 oder 1648 geboren und starb 1737 in Cremona starb. Er gilt als der beste Geigenbauer der Geschichte. Von seinen etwa 1100 Instrumenten sind rund 650 erhalten. Denkmal auf der Piazza Stradivari.


Das Museo del violino zeigt eine Sammlung an Streichinstrumenten. Es wurde 1893 als museo Stradivari gegründet und befindet sich seit 2013 am heutigen Standort. Aus einer traditionsreichen Cremoneser Geigenbauerfamilie stammte der 1698 hier geborene und 1744 hier verstorbene (Bartolomeo) Giuseppe Guarneri, genannt Guarneri del Gesù da er sich auf seinen Geigenzetteln als Joseph Guarnerius schrieb und ein Kreuz sowie das Jesus-Kürzel IHS hinzufügte. Zwischen 150 und 200 seiner Violinen sind erhalten. seine Instrumente sind ebenfalls pro Stück mehrere Millionen Euro wert.


Straßenszenen

Freitag, 22. Februar 2019

Verona

22.2.2019

Im vor neun Jahren besichtigten italienischen Verona wurde ein Fußballspiel besucht.

Das Stadttor Porta Palio aus dem 16.Jh. Verona war mit 31 Forts einer der Eckpfeiler der zwischen 1833 und 1866 ausgebauten Festungsanlagen zur Aufrechterhaltung der Habsburger Herrschaft mit blutiger Unterdrückung und militärischer Gewalt gegen eine dagegen nicht nur 1848 rebellierende Bevölkerung.


Italien


Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Arena, wo im Sommer Opernaufführungen stattfinden. Das im 1.Jh. errichtete römische Amphithater war ursprünglich in Länge und Breite größer, doch Erdbeben zerstörten den äußeren Ring mit der Fassade sodass heute nach außen der schmucklose innere Arkadenring sichtbar ist. 20.000 Menschen haben hier Platz.


Denkmal in Gedenken an die Partisanen. 1943 besetzte die deutsche Wehrmacht nach dem Sturz Mussolinis und dem Kriegsaustritt Italiens Norditalien. In Verona gründete Mussolini seine faschistische Partei neu und wurde die Zentrale der SS zur Organisation der Deportation und Ermordnung der italienischen Jüdinnen und Juden und Unerdrückung des italienischen Widerstans eingerichtet. Bevor noch in der Stadt selbst wegen der massiven Präsenz von Wehrmacht, SS und der starken faschistischen Basis in der Stadtbevölkerung besonders schwierig wurde, leistete am 9. September 1943 eine Gruppe italienischer Soldaten mit Unterstützung aus der Bevölkerung auf der Piazza delle Poste bewaffneten Widerstand gegen die anlaufende deutsche Besetzung: Sie errichteten eine Barrikade und beschossen anrollende deutsche Militärfahrzeuge, bis ihnen die Munition ausging. Sechs Italiener wurden bei diesem Widerstand getötet. Einer der Anführer, Darno Maffini, war gefangen genommen worden und konnte später einem deutschen Lager entkommen. Er schaffte die Rückkehr nach Verona und organisierte dort eine Widerstandsgruppe der GAP. Die GAP-Gruppen verübten in Verona zahlreiche Anschläge auf italienische Faschisten und auf Einrichtungen der deutschen Besatzung.


Das große Stadttor Porta Borsari wurde 265 unter Kaiser Gallienus als Stadttor der römischen Stadt an der römischen Fernstraße Via Postumia erbaut. Das Stadttor ist nach der Arena das am besten erhaltene antike Monument.


Hier spielt auch eine Szene von Romeo und Julia.


Der Arco dei Gavi ist ein antiker römischer Ehrenbogen, der im 1.Jh. zur Demonstration von Macht und Ruhm der Familie der Gavier errichtet wurde. Er stand allerdings nicht am jetzigen Standort, denn dort wurde der Bogen im Mittelalter als Stadttor in die Stadtbefestigung einbezogen und nach der französischen Besetzung Veronas 1805 als militärisches Hindernis von den Besatzern abgerissen. Die Steine des Bogens wurden in der Nähe der römischen Arena deponiert. Schon 1820 beschloss der Stadtrat von Verona den Wiederaufbau des antiken Monuments. Aber erst mehr als ein Jahrhundert später wurde der Bogen 1932 an der jetzigen Stelle neu aufgebaut. Eine Architekturzeichnung des berühmten Architekten des 16.Jh. Andrea Palladio half bei der Rekonstruktion des Bauwerks. Um die ursprüngliche Situation anzudeuten, hat man ein Stück der antiken römischen Straßenpflasterung aus schwarzem Basalt im Bereich des Bogens verlegt, samt Einkerbungen durch Wagenräder.


Straßenszenen


Das Castel San Pietro war eine mittelalterliche Burganlage, die 1801 von französischen Besatzungssoldaten großteils zerstört wurde. Aufgrund der militärisch praktischen Lage am Hügel über der Stadt ließen die österreichischen Truppen hier 1852 bis 1852 die heute vorhandenen Gebäude als Kaserne errichten.


Die Brücke Ponte Pietra (italienisch für Steinbrücke) ist eine um das Jahr 100 v.u.Z. gebaute römische Bogenbrücke über den Fluss Etsch (Adige). Der lateinische Name der Brücke lautete in der Antike Pons marmoreus („Marmorbrücke“). Die Brücke wurde mehrere Male von Hochwassern zerstört. Der Bogen nahe am rechten Ufer wurde um 1300 von Alberto della Scala neu errichtet, ebenso der hohe Wachturm. Vier der Bogen und ein Teil der Pfeiler wurden am 15. April 1945 während des Zweiten Weltkrieges von deutschen Soldaten größtenteils gesprengt, aber 1957 bis 1959 mit Originalmaterial und mit den aus dem Fluss geborgenen Originalsteinen wieder aufgebaut.


Die Skulptur lo spino del filo spinato des Künstlers Pino Castagna wurde 2009 auf Initiative Veroneser Bürgerinnen und Bürger auf der Piazza Isolo aufgestellt, um an die 1943 bis 1945 von deutschen Besatzungssoldaten mit Unterstützung italienischer Faschisten deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden aus Verona zu erinnern.


Das römische Theater (Teatro Romano di Verona) wurde um das Jahr 20 v.u.Z. als marmorgeschmückter großer Theaterbau am linken Flussufer errichtet. Vom Bühnengebäude ist nichts mehr übrig sodass sich heute von den Rängen der Blick auf den Fluss öffnet.


Der romanische Dom von Verona.

Donnerstag, 21. Februar 2019

Biblioteca Ambrosiana / Pinacoteca Ambrosiana

Mailand, 21.2.2019

In der schon öfters besuchten und zuletzt vor zwei Jahren besichtigten norditalienischen Großstadt Mailand wurde ein Rapidspiel besucht.

Die Mailänder Biblioteca Ambrosiana, benannt nach dem Kirchenvater Ambrosius von Mailand, ist eine der bedeutendsten Bibliotheken Europas und vor allem für ihren Bestand an mittelalterliche Schriften und Dokumenten berühmt.


Der Bibliothek wurde 1602 vom Mailänder Erzbischof Kardinal Federico Borromeo gegründet. Ein mit der Gründung eigens eingerichtetes Kollegium von 16 Gelehrten diente dazu, jeweils für ihre Fächer die wichtigen Bücher zu besorgen und die Besucher zu beraten. Die Bibliotheksgründung erregte einiges an Aufsehen, da solche Gründungen nach dem Verständnis der damaligen Zeit einem weltlichen Fürsten und nicht einem Kirchenfürsten zustanden.


Eingang der Pinacoteca Ambrosiana. Ebenjener Erzbischof begründete 1618 diese Kunstsammlung, indem er seine für sich privat angehäuften Kunstschätze der Bibliothek überschrieb. Anfang des 17.Jh. wurde die Bibliothek gemeinsam mit der 1618 eröffneten Kunstgalerie Pinacoteca Ambrosiana und der 1621 eröffneten Kunstakademie zu einem wissenschaftlichen und kulturellen Zentrum Italiens.


Gemäldegalerie


Römische Antike


Mittelalterliches Fresko


Blick aus der Pinakothek in den zum Bibliothekslesesaal umgebauten Innenhof


Langobardische Kunst


Im Museum


Glasfenster von Giuseppe Bertini aus dem Jahr 1851, das Dante zeigt


Bildnis eines Musikers von Leonardo da Vinci, ca. 1485–1490


Detailgetreute Kopie des Letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci. Im Auftrag des Erzbischofs Borromeo wurden Anfang des 17.Jh. Kopien berühmter Gemälde angefertigt. Das Original des Abendmahl-Bilds aus dem Jahr 1498, im Refektorium des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie in Mailand, befand sich Anfang des 17.Jh. bereits in einem außerordentlich schlechten Zustand.


Im Museum.


1609 wurde mit der Sala Fredericiana der erste Lesesaal für das Publikum geöffnet und die Bibliothek damit zugänglich gemacht. Dies war neben derBodleian Library von Oxford damals die erst zweite öffentliche Bibliothek in Europa.


Skizzen und Grafiken von Leonardo da Vinci


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