Sonntag, 20. Januar 2019

İstanbul

20./21.1.2019

In İstanbul wurden mehrere Fußballspiele besucht, u.a. in Kasımpaşa. Zuletzt wurde die Stadt 2010 besucht und besichtigt und daher diesmal andere Akzente gesetzt.

Teile der Landmauer der Theodosianischen Mauer. Anfang des 5.Jh. wurde unter dem byzantinischen Kaiser Theodosius II. eine etwa 19 bis 20km lange Befestigungsanlage aus Land- und Seemauern zur Verteidigung der oströmischen Hauptstadt Konstantinopel errichtet. Nachdem große Abschnitte der Mauern im Jahr 447 bei einem Erdbeben zerstört worden waren, wurden sie mit einer zusätzlichen Außenmauer erweitert wiedererrichtet. 1344 zerstörte ein weiteres Erdbeben große Teile der Mauern. In Kriegen und Belagerungen hielt das aus Graben und zwei gestaffelten Mauern bestehende Befestigungssystem fast ein Jahrtausend lang stand. 1203/1204 gelang es dem christlichen Kreuzritter-Heer des 4. Kreuzzuges, durch einen Zufall über die weniger gut befestigten Seemauern in die Stadt einzudringen, ein Massaker an der Bevölkerung anzurichten und die Stadt in einem Lateinischen Kaiserreich ein halbes Jahrhundert lang auszuplündern. Die Eroberung wurde auf Anweisung des Dogen von Venedig durchgeführt, um den hiesigen Handelsstützpunkt von Genua zu schwächen. Das griechische Byzantinische Reich konnte sich von der Eroberung und Plünderung durch die westchristlichen Kreuzritter nie wieder erholen und zerfiel in Einzelstaaten, die schließlich nacheinander vom Osmanischen Reich erobert wurden. Von den einst 400.000 bis 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern des 13.Jh. lebten 1453 nur mehr 40.000 hier. Trotz zahlenmäßig und waffentechnischer vielfacher Überlegenheit von 80.000 angreifenden Soldaten musste die osmanische Armee 1453 die großteils verlassene Stadt unter großen Verlusten aber sieben Wochen lang gegen etwa 7.000 bis 10.000 verteidigende Soldaten belagern bis sie das auch nach tausend Jahren noch funktionierende Abwehrsystem der byzantinischen Mauern überwinden konnte. Die Eroberer hatten so viele eigene Tote, dass die Zahl ihrer Verluste unbekannt blieb.


Statue des osmanischen Sultans Mehmed II., nach seinem Tod genannt Fātiḥ. Er regierte von 1444 bis 1446 und dann von 1451 bis zu seinem Tod 1481 und war nicht zuletzt durch die unter seiner Regentschaft durchgeführte Eroberung Konstantinopels einer der wichtigsten Herrscher des Osmanischen Reiches. Er ließ viele Kriege führen, wie es für einen Herrscher seiner Zeit üblich war, um auf dem Rücken der Untertanen die Macht zu vergrößern.


Die Chora-Kirche (griechisch Ἐκκλησία του Ἅγιου Σωτῆρος ἐν τῃ Χώρᾳ), später türkisch als Moschee Kariye Camii und heute ein Museum, wurde im 11.Jh. als byzantinische Kirche errichtet und erhielt im wesentlichen im 14.Jh. ihr heutiges Aussehen. Damals wurde sie auch mit umfangreichen Bilderzyklen ausgeschmückt. Die prächtigen Mosaiken sind das bedeutendste Beispiel für die palaiologische Renaissance. Etwa ein halbes Jahrhundert nach der Eroberung Konstantinopels wurde die bis dahin weiterhin christliche Kirche im frühen 16.Jh. zu einer Moschee umgewandelt und dabei die Mosaiken hinter Putz und Farbe verborgen. Durch Erdbeben wurde viele später zerstört. 1948 wurden sie hervorgeholt, restauriert und das Gebäude zu einem Museum. Die Mosaiken und Fresken sind sowohl qualitativ als auch ihrer Anzahl nach die bedeutendsten erhaltenen byzantinischen Bilder. In ihrer Lebendigkeit sind sie den italienischen Fresken der frühen Renaissance vorausgegangen. Im Hauptraum sind sie leider bis auf wenige Reste nicht erhalten.


Der Blachernen-Palast (griechisch Βλαχερναί) war ein byzantinisches Palastviertel aus dem 11.Jh, das bis zum Ende des Reichs 1453 diverse Herrscher für sich erweitern und umbauen ließen. Der hier zu sehende Teil des Porphyrogennetos-Palasts wurde zwischen 1261 und 1291 unter Konstantin Palaiologos, einem Sohn von Kaiser Michael VIII. erbaut und ist das einzige bedeutende Beispiel der weltlichen byzantinischen Architektur Konstantinopels, das bis heute erhalten blieb.


Straßenszenen


15 Millionen Menschen leben in der Stadt und man hat oft das Gefühl, dass es auch nicht viel weniger Katzen sein werden.


Der Galataturm (türkisch Galata kulesi) wurde 1348/49 als Hauptturm der militärische Bestigungsanlage des Handelsstützpunkts von Genua in Galata errichtet. Seit 1267 hatte sich Genua hier in Pera am Nordufer des Goldenen Horns ein dem byzantinischen Machtbereich entzogenes Gebiet geschaffen. Im 15.Jh. wurde in osmanischer Zeit daraus ein Gefängnis und ab dem 16.Jh. ein Wachturm. Bis in die 1960er Jahre war der Galataturm schließlich eine Feuerwache. Tatsächlich hat man von hier einen herrlichen Blick über das Goldene Horn, den Bosporus und die Innenstadt.


Blick auf die 2010 besichtigte Hagia Sofia.


Blick auf die 2010 besichtigte Blaue Moschee.


Blick auf den 2010 besichtigten Topkapı-Palast.


Blick über das Goldene Horn (Haliç), den Meeresarm des Bosporus im europäischen Teil, auf die später besichtigte Süleymaniye-Moschee.


Straßenszenen


Die Süleymaniye-Moschee (Süleymaniye Camii) wurde im Auftrag von Sultan Süleyman dem Prächtigen in einer sehr kurzen Bauzeit 1550 bis 1557 nach Plänen des berühmtesten osmanischen Architekten Sinan (Mimar Sinan) auf dem steilen dritten Hügel der Stadt von 2.500 bis 3.000 Arbeitern gebaut. Es waren hauptsächlich freie Handwerker aus vielen Teilen des Osmanischen Reichs, darunter zahlreiche Griechen und Armenier (ca. 50%-Anteil an Christen). Soldaten der Janitscharen wurden etwa zu 40% vor allem bei Hilfsarbeiten beteiligt. Sklaven wurden zu unter 5% beschäftigt, meistens auf den Galeeren, die Baumaterialien transportierten. Die Süleymaniye-Moschee gilt als beispielhaft für die Osmanische Architektur am Anfang ihres Höhepunktes.


Friedhof der Süleymaniye-Moschee


Ausblick von der für den Moscheebau errichteten Terrasse auf Galata


Der ganze Komplex (Külliye) umfasst zahlreihe umliegende Bauten


Katzen


Straßenszenen


Mısır Çarşısı („Ägyptischer Basar“)


Der 1873 eröffnete und in der heutigen Gestalt 1890 errichtete Bahnhof Sirkeci (Sirkeci garı). Von 1883 bis 1977 war hier die Endstation des aus Paris kommenden Orient-Express.


Blicke über das Goldene Horn


Der Tünel ist eine 1875 eröffnete unterirdische Standseilbahn, die im europäischen Teil das hoch gelegene Pera mit dem Ufer des Goldenen Horns (Karaköy) verbindet. Sie ist nach der London Underground zweitälteste U-Bahn der Welt.

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