Sonntag, 16. Oktober 2016

Šurany

16.10.2016

Im südslowakischen Šurany (bis 1927 slowakisch Veľké Šurany, ungarisch Nagysurány, deutsch Schuran) wurde ein Fußballspiel besucht. 10.000 Menschen leben hier.

Bis zu ihrer Schließung im Jahr 2000 prägte die 1854 gegründete Zuckerfabrik das Arbeitsleben der Stadt.


Die katholische Stephanskirche wurde im 17.Jh im Barockstil errichtet. Davon sind nur mehr die beiden Türme erhalten. das Kirchengebäude wurde 1936 aufgrund Baufälligkeit abgerissen und bis 1942 neu errichtet.


Am Hauptplatz. Die Stadt wurde 1183 zum ersten Mal lateinisch als villa Suran schriftlich erwähnt.


1920 waren von den 5.225 Einwohnerinnen und Einwohnern 3.413 slowakisch, 1.626 ungarisch und 176 deutsch. Die Vielfalt von einst ist Geschichte. Heute sind 97% der Bevölkerung slowakisch und weniger als 1% ungarisch.


Denkmal für Mária Kokošová. 1938 wurde die Südslowakei samt der in mehrheitlich ungarischsprachigem Gebiet liegenden slowakischen Sprachinsel Šurany nach der zerschlagung der Tschechoslowakei von Hitler an das verbündete Ungarn des Diktators Horthy angechlossen. Die 19-jährige behinderte Kokošová wurde 1938 von ungarischen Gendarmen erschossen, die in eine slowakische Menschenmenge feuerten. Als Slowakinnen und Slowaken nach einer Messe in der Kirche anstelle der ungarische Nationalhymne die slowakische Hymne zu singen begannnen, waren gewalttätige Auseinandersetzungen losgebrochen.


Gedenktafeln am Rathaus erinnern an drei noch im Februar 1945 umgebrachte antifaschistische Widerstandskämpfer und die Befreiung der Stadt vom Faschismus durch die sowjetische Armee im März 1945.


Straßenszene


Die Synagoge wurde 1916 in einer Stilmischung aus gotischen, maurischen und Jugenstil-Elementen errichtet. 1930 lebten 722 Jüdinnen und Juden in der Stadt, 11,3% der Bevölkerung. Anfang Mai 1944 wurde die jüdische Bevölkerung der Stadt und der umliegenden Dörfer in ein rund um die Synagoge errichtetes Ghetto eingesperrt. Im Juni 1944 wurden sie von der ungarischen Gendarmerie nach Auschwitz deportiert und dort fast alle ermordet. Nach 1945 wurde das Gebäude zeitweise als Schule genutzt. Seit 2005 ist hier ein Museum, das aber leider am Wochenende geschlossen hat.


Denkmal für die Toten des slowakischen Widerstands gegen deutsche Besatzer und faschistisches Regime 1944/45.

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