Mittwoch, 23. September 2015

Seekirchen am Wallersee

22.9.2015

In Seekirchen am Wallersee in Salzburg wurde ein Fußballspiel besucht. 10.250 Menschen leben hier.

Blicke auf den Wallersee vom Seekirchner Strandbad aus.


Skulptur mit dem Titel „Die Läuferin vom Wallersee“


Das Schloss Seeburg stammt aus dem 15.Jh. 1850 wurde das Gebäude um ein Stockwerk erhöht, wobei man das Baumaterial aus einer Kürzung der Höhe der Ringmauern nahm.


Bahnhof

Sonntag, 20. September 2015

Spišská Nová Ves

19.9.2015

Im ostslowakischen Spišská Nová Ves (deutsch (Zipser) Neudorf, ungarisch Igló) wurde ein Fußballspiel besucht. 38.000 Menschen leben hier.

Im ursprünglich mittelalterlichen Rathaus und späteren Sitz der Regionalverwaltung ist seit 1954 ein Museum untergebracht. An der Fassade zeigen sechs Reliefszenen Eigenschaften, die ein Bürgermeister (eine Bürgermeisterin gab es damals nicht) haben sollte.


Straßenszene


Die katholische Mariä-Himmelfahrts-Kirche wurde im 13.Jh. errichtet. Der in der heutigen Ansicht aus dem Jahr 1649 stammende Turm ist mit 87 Metern der höchste Kirchturm in der Slowakei.


Die evangelische Kirche wurden zwischen 1790 und 1796 in klassizistischem Stil errichtet. Sie ist baulich eine typische Toleranzkirche, als den Evangelischen zwar erstmals offizielle Kirchenbauten erlaubt waren, diese aber keinen Kirchturm haben durften.


Das Rathaus wurde 1777 bis 1779 in klassizistischem Stil errichtet.


Die Reduta wurde zwischen 1900 und 1905 im Jugendstil errichtet. Die Redoute beherbergt verschiedene Kultureinrichtungen. Heute sind darin das Zipser Theater, ein Konzertsaal, ein Kaffehaus, das Stadtkulturzentrum und das Lokalfernsehen untergebracht.


Denkmal für die 13 Toten des ungarischen Luftangriffs auf Spišská Nová Ves am 24. März 1939. Im Kleiner Krieg (slowakisch Malá vojna) genannten ungarisch-slowakischen Krieg von 23. März bis 4. April 1939 griff Ungarn die Slowakei an, die als Hitler-Vasallenstaat nach der deutschen Zerschlagung der Tschechoslowakei und Besetzung des ganzen tschechischen Landesteils gegründet worden war. Ziel der rechten Horthy-Diktatur Ungarns war, möglichst viele Gebiete im Osten von dem noch instabilen neuen Staat zu gewinnen, der bereits den ungarisch besiedelten Süden hatte abtreten müssen. Ziel des Lufangriffs auf Spišská Nová Ves war die Luftwaffenbasis der Stadt. Am Ende trat die Slowakei Gebiete ab. Im Krieg wurden auf slowakischer Seite 22 Soldaten und 36 Zivilpersonen und auf ungarischer Seite acht Soldaten und 15 Zivilpersonen umgebracht.


Denkmal für den Slowakischen Volksaufstand von 1944 (SNP), als sich Teile der Armee und der Bevölkerung gegen deutsche Nazi-Besatzung und slowakische Faschistenregierung erhoben. Kurzzeitig wurde auch Spišská Nová Ves von den Aufständischen eingenommen.


Das Denkmal aus dem Jahr erinnert an den aus der Stadt stammenden Freiheitshelden des Zweiten Weltkriegs Ján Nálepka, der obwohl er auf kommunistischer Seite kämpfte aufgrund seines frühen Todes 1943 nicht mit der Diktatur der Nachkriegsjahrzehnte identifiziert wird. Der Antifaschist Ján Nálepka informierte als slowakischer Armeeoffizier im Zweiten Weltkrieg sowjetische Agenten über deutsche Truppenbewegungen und verhalf Partisanen zu Waffen und Verpflegung. 1943 starb er als Kommandant der tschechoslowakischen Einheiten an der Seite der Roten Armee bei der Befreiung der Stadt Ovruč in der Ukraine. 1945 erhielt er postum den Titel des Held der Sowjetunion.


Straßenszene


Die deutsch-ungarisch-slowakische Sprachenvielfalt der Grabsteine am Friedhof erzählt aus der Geschichte. Die Stadt in der Region Zips (Spiš) wurde im 12.Jh. als slowakische Siedlung namens Iglov gegründet, was soviel wie „Nadeldorf“ heißt und sich von der schmalen Form der Siedlung ableitete). Im 13.Jh. gründeten deutsche Siedler (sogenannte Zipser Sachsen unmittelbar daneben eine neue Siedlung namens Neudorf, die in der lateinischen Amtssprache übersetzt Nova Villa und ungarisch Igloszasza („Sächsisches Iglov“) hieß. Im 14.Jh. verschmolzen das slowakische und das deutsche Dorf zu einer gemeinsamen Gemeinde. Noch im 15.Jh. wurde der Ort in lateinischen Texten sowohl Neudorf als auch Iglov (Iglovia) genannt. In ungarischen Dokumenten setzte sich die vom Iglov abgeleitete ungarische Form Igló durch, in deutschen hingegen die Form Neuendorf, später Neudorf, noch später auch Zipser Neudorf. In slowakischen Schriften wurde spätestens seit dem 18.Jh. mit Nowa Wes eine Übersetzung des deutschen Namens Neudorf verwendet. Seit 1920 heißt die Stadt offiziell Spišská Nová Ves, ebenfalls eine direkte Übersetzung von „Zipser Neudorf“. Erst im Laufe des 19.Jh. wandelte sich die Stadt von einer mehrheitlich deutschen in eine mehrheitlich slowakische Stadt. 1930 waren 78% tschechoslowakisch und nur mehr 11% deutsch. Die den Nazi-Verbrechen folgende Flucht und Vertreibung beendete die deutsche Besiedlung der Zips.


Gedenkstein am Soldatenfriedhof für bei der Befreiung der Stadt 1945 getötete Soldaten


Eine Gedenkstätte am Friedhof erinnert an die Toten des Slowakischen Aufstands von 1848/49, des Ersten Weltkriegs, der ungarischen Bombardierung 1939, des Holocausts, des Zweiten Weltkriegs, des Slowakischen Nationalaufstands von 1944, der kommunistischen Diktatur und der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968.


Gedenkstätte für die Toten der sowjetischen und tschechoslowakischen Armee bei der Befreiung der Stadt 1945


Der jüdische Friedhof erinnert an die hier von den 1840er Jahren bis zum Holocaust in den 1940ern bestehende jüdische Gemeinde. Nach der jüdischen Glaubensspaltung im ungarischen Königreich 1869 war die hiesige Gemeinde eine der wenigen, die sich wegen der orthodoxen noch der neologischen Richtung anschloss, sondern beim Status quo ante blieb. Der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1880. Das letzte Begräbnis fand hier 1955 statt. In den Nachkriegsjahrzehnten wurden bis in die 1980er Jahre die meisten Grabsteine zerbrochen oder gestohlen. In den 1990er Jahrenwurde der Friedhof von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums von Spišská Nová Ves instandgesetzt, die sich mit der Geschichte ihrer Stadt und den Verbrechen der Nazizeit auseinandergesetzt hatten. Er wird seither von der Schule laufend betreut und wurde mit einer Informationstafel versehen.

Bereits in den 1930er Jahren waren Nazi-Organisationen in der deutschen Bevölkerung der Zips aktiv (1921 16%, 1930 11% in der Stadt). 1935 kam es zu großen Aufruhr als ein jüdischer Fleischhauer öffentlich beschuldigt wurden, einen verschwundenen christlichen Buben aus religiösen Gründen getötet zu haben (Ritualmordlegende). Der antisemitische Aufruhr ging auch weiter, nachdem die Leiche des Buben gefunden wurde, der in Wahrheit in einen Fluss gefallen und ertrunken gewesen war. Nach der Gründung des slowakischen Staats 1939 begannen hiesige Nazigruppen die jüdische Bevölkerung immer weiter zu attackieren, Geschäfte und Wohnung zu plündern etc. Die 1899 erbaute Synagoge der Stadt wurde 1941 von der lokalen Hitlerjugend unter Beifall und Hetz von zahlreich anwesendem Publikum in Brand gesetzt. Von März bis Mai 1942 nahm die slowakische Polizei mit Unterstützung der Hlinka-Garde Jüdinnen und Juden in Razzien massenweise fest und brachte sie ins Lager in Žilina, von wo sie zur Ermordung in deutsche KZ transportiert wurden. In der Volkszählung von 1930 hatten 341 der 733 Jüdinnen und Juden in der Stadt ihre Nationalität als jüdisch definiert, die Mehrzahl sah sich als national deutsch oder slowakisch und nur von der Religion her jüdisch.

Montag, 14. September 2015

Luzern

13.9.2015

In der Schweizer Stadt Luzern wurde ein Fußballspiel besucht. 81.000 Menschen leben hier.

Aufgrund der Lage am Vierwaldstättersee und den Bergen wurde Luzern bereits ab den 1840er Jahren zu einer frühen Hochburg des Tourismus. Im Mittelalter war die Besteigung des Berges Pilatus streng verboten gewesen. Man glaubte, dass der ehemalige Pilatussee auf dem Berg Pilatus die letzte Ruhestätte des Pontius Pilatus gewesen sei.


Der Vierwaldstättersee hat mit fünf Raddampfern die größte Dampfschiffflotte der Schweiz.


1896 war hier ein großer Bahnhof mit markanter Kuppel errichtet worden. Allein dessen Portal ist heute noch zu sehen. Denn ein Großbrand zerstörte 1971 den Großteil dieses Bahnhofs. In den 1970er Jahren wurde die Anlage notdürftig wiederhergestellt, damit ein Weiterbetrieb möglich war. Ab 1990 wurde dahinter der heutige Bahnhof gebaut.


Die Kapellbrücke über den Fluss Reuss, der Luzern in Altstadt und Neustadt teilt. Die Brücke wurde um 1365 als Wehrgang erbaut. Sie ist die älteste erhaltene und mit 202 Metern die zweitlängste überdachte Holzbrücke Europas. 1993 zerstörte ein Feuer einen Großteil der Brücke. Da bei einer Renovierung in den 1960er Jahren aber jeder einzelne hölzerne Bauteil registriert worden war, konnte sie nach dem Brand originalgetreu wieder aufgebaut werden. Von den dreieckigen Originalgemälden im Giebel der Brücke wurden beim Brand jedoch 81 von 111 unrettbar zerstört. Der Bilderzyklus entstand in der Zeit der katholischen Gegenreformation, in der sie zur Propagierung der katholischen Kirche in einem evangelisch-reformierten Umfeld dienten. In der Mitte der Kapellbrücke steht der 1367 erstmals erwähnte Wasserturm. Brücke und Turm waren ein Teil der Stadtbefestigung. Im untersten Stockwerk des Turms befand sich ein Verlies, das bis 1759 als Gefängnis genutzt wurde. Das Dachgeschoss diente u.a. als Verhörraum und Folterkammer (Verhören und Foltern war über Jahrhunderte gleichbedeutend).


Das Rathaus wurde zwischen 1602 und 1604 im Stil der Spätrenaissance errichtet. Der Schweizer Architekt und Steinmetz Anton Isemann plante es mit Gehilfen aus Oberitalien, weswegen die Fassade an einen mailändischen Palazzo erinnert, das Dach hingegen an ein Luzerner Bauernhaus. Der Rathausturm an der Hinterseite fungierte als Wachturm.


Die Jesuitenkirche St. Franz Xaver wurde 1666 bis 1677 als erste große Barockkirche der Schweiz errichtet. Die beiden Türme wurden 1893 nachträglich aufgesetzt. Nach 1520 blieb Luzern in der Reformation katholisch. Der katholische Teil der Schweizer Eidgenossenschaft beherrschte nach militärischem Sieg über die reformierten Kantone und Städte 1531 zunächst das Land und Luzern war dadurch eine der wichtigsten Städte. Im 17.Jh. verschoben sich allerdings die Kräfteverhältnisse und im Krieg von 1712 besiegten die Reformierten die Schweizer Katholiken, wodurch Städte wie Zürich, Bern und Basel anstelle Luzerns die dominierende Rolle übernahmen.


Straßenszene


Die Spreuerbrücke aus dem 13.Jh. ist neben der Kapellbrücke und der im 19. Jh. abgerissenen Hofbrücke die dritte überdachte Holzbrücke in Luzern. Sie hat ihren Namen daher, dass nur von dieser untersten Brücke am Flusslauf im Mittelalter Spreu (Getreideabfälle) und Laub in die Reuss geschüttet werden durften. Die Brücke wurde 1566 bei einem Hochwasser zerstört und danach wieder aufgebaut. In den Giebelfeldern befinden sich noch 45 von ursprünglich 67 bemalten Holztafeln aus den Jahren 1616 bis 1637. Sie zeigen den umfangreichsten aller bekannten Totentänze. Der Totentanz (französisch Danse macabre) ist eine im 14. Jh. aufgekommene Darstellung der Macht des Todes auf das Leben der Menschen.


Am Fluss


Straßenszene


Die Museggmauer mit den Museggtürmen wurde um 1370 errichtet und bis ins 15.Jh. aus-, um- und neugebaut. Sie war ein Teil der Stadtbefestigung. Zwischen 1833 und 1856 wurde der Großteil der Stadtmauer abgerissen. Die Museggmauer behinderte wegen etwas abseits gelegegen Lage den Verkehr nicht und blieb so im Wesentlichen erhalten.


Der Nölliturm an der Museggmauer aus dem Jahr 1513. Er ersetzte damals einen älteren Torturm. Der Straßendurchbruch durch die Mauer wurde erst 1901 gemacht.


Das Löwendenkmal erinnert in der Allegorie eines sterbenden Löwen an die am 1792 beim Tuileriensturm in der Französischen Revolution getöteten Söldner der Gardes suisses (Schweizer-Garden). Während des Aufstands von Paris am 10. August 1792 stürmten die Revolutionäre der Commune von Paris den von der Königsfamilie bereits verlassenen Tuilerienpalast. Es sollen rund 100.000 Menschen mit fünfzig Geschützen gewesen sein, davon etwa 25.000–30.000 organisierte Soldaten. Bei der Verteidigung des leeren Königspalastes durch rund 1.000 Schweizer Gardisten wurden etwa 760 von ihnen getötet. König Ludwig XVI. war zur Flucht in die Nationalversammlung gezwungen, wo auch die 200 Gardisten, die ihn dorthin begleitet hatten, umgebracht wurden. Das Denkmal wurde 1821 in den Stein gemeißelt. Über dem Löwen steht als Widmung HELVETIORUM FIDEI AC VIRTUTI, lateinisch „der Treue und Tapferkeit der Schweizer“. Der König wurde von der Nationalversammlung für abgesetzt erklärt, gefangengenommen und die schweizerischen Truppen aus französischen Diensten entlassen. Damit endete vorläufig die Tradition des schweizerischen Söldnerdienstes in Frankreich, die seit dem 15.Jh. ein einträgliches Geschäft für die schweizerische Aristokratie gewesen war, die Schweizer als Soldaten rekrutiert und verschickt hatte. Während Anhängerinnen und Anhänger der Revolution und später des Liberalismus die Sinnlosigkeit des Tötens und Sterbens für einen fremden König anprangerten, diente der „Heldentod“ der „treuen Schweizer“ konservativen Kreisen als Vorbild. Schulklassen werden hierhergeführt, um ihnen von Helden zu erzählen. Aber eigentlich wird ihnen gezeigt, dass man für Geld alles macht.

Das Söldnerwesen hatte die Schweizerische Eidgenossenschaft seit ihrer Gründung 1291 bis 1859, über fünf Jahrhunderte lang, wirtschaftlich und politisch maßgeblich geprägt. Erst der 1848 gegründete Bundesstaat verbot 1859 fremden Kriegsdienst. Bis 1798 standen durchschnittlich ständig 50.000 Schweizer als bezahlte Soldaten im Dienste verschiedener europäischer Mächte. Neben Frankreich waren das auch Bayern, die Habsburger Kaiser, Genua, Lothringen, Mailand, Venedig, Neapel, der Papst, Savoyen, Toscana, Spanien und die Niederlande. Auf allen Kriegsschauplätzen Europas kämpften dabei für Sold auch Schweizer gegen Schweizer. Beim ersten mal in Novarra im Jahr 1500 schreckten sie noch zurück, einander gegenseitig zu töten. Später gab es da keine Hemmungen mehr und Schweizer Söldner töteten sich gegenseitig in den verschiedensten Kriegen für diverse Fürsten, die sie dafür bezahlten.