Montag, 31. März 2014

Székesfehérvár

30.3.2014

Ins ungarische Székesfehérvár ging es zu einem Fußballspiel. Rund 100.000 Menschen leben in der Stadt südwestlich von Budapest.

Im Jahr 972 machten die ungarischen Könige Székesfehérvár zu ihrer Hauptstadt. Im Namen der Stadt und im deutschen Namen Stuhlweißenburg spiegelt sich die Funktion der Stadt: Weiß war die Farbe des Herrschers und Stuhl bezeichnete den Königsthron. Im Lauf des Mittelalters entstand rund um die Burg die Stadt mit einer zwischen 1003 und 1038 errichteten großen Basilika. In ihr wurden bis 1526 die ungarischen Könige gekrönt und teilweise auch bestattet. 1543 eroberte ein osmanisches Heer Székesfehérvár. 1602 wurde die Krönungskirche als Symbol der vergangenen ungarischen Staatlichkeit gesprengt. Heute sind davon am sogenannten Koronázó tér (Krönungsplatz) wenige Grundmauern zu sehen.


Im 20.Jh. fanden archäologische Ausgrabungen statt. Am Rand des Geländes wurde ein mit Historienmalerei ausgestattetes Mausoleum errichtet, in dem 1936 der Sarkophag von König Stephan I. aufgestellt wurde. Die Steine der gesprengten Basilika waren um 1800 für den Bau des neuen Bischofspalasts verwendet worden, dabei war der Sarkophag entdeckt worden.



In der osmanischen Zeit war die Stadt nicht mehr die Großstadt wie zuvor, sondern bis zur habsburgischen Eroberung 1688 eine türkische Grenzfestung zum österreichischen Westungarn. Es war nur mehr eine kleine Siedlung, viele Gebäude wurden zerstört. Eines der wenigen erhaltenen Bauten des Mittelalters ist die spätgotische St.-Anna-Kapelle aus dem Jahr 1485.


Von der türkischen Zeit ist praktisch nichts übrig. Nach dem Ende der osmanischen Herrschaft wurde die Stadt im 18.Jh. im Barock großteils neu errichtet. Neben der kleinen Anna-Kirche wurde aus einer kleineren mittelalterlichen Kirche zwischen 1759 und 1778 der barocke Stephansdom (Szent István székesegyház) erbaut.


Das Stadtzentrum ist von den großen Barockbauten des 18.Jh. geprägt. Hier der Városház tér (Rathausplatz) mit dem großen Bischofspalast aus den Jahren 1780 bis 1801.


Am Rathausplatz steht ein Denkmal für die Toten des Zweiten Weltkriegs, zivile Opfer, Antifaschistinnen und Antifaschisten und Deportierte (gemeint, aber nicht explizit genannt: Jüdinnen und Juden). Die ungarische Künstlerin Mária Lugossy gestaltete das Denkmal aus einer Kirchenglocke, die im Zweiten Weltkrieg aus dem von einer Bombe getroffenen Turm der Johannes-Nepomuk-Kirche gefallen war.



An der Stelle der von 1864 bis 1944 bestehenden großen Synagoge wurde 2004 ein Denkmal errichtet. Im Juni 1944 wurden die Jüdinnen und Juden in ein Ghetto gesperrt. Rund 3.000 Menschen aus Székesfehérvár wurden im Holocaust deportiert und ermordet. Das Gebäude wurde durch einen Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg zerstört und dann abgerissen.


Straßenszene in der Altstadt


Denkmal aus dem Jahr 1995 an die 1944/45 von Faschisten Getöteten, gestaltet in Form eines Erinnerungsbuchs mit eingravierten Namen.


Gedenktafeln an die in der blutig niedergeschlagenen ungarischen Revolution von 1956 Getöteten. Links Tafeln an der Stephanskirche und rechts am Theater.


Der jüdische Friedhof ist in Verwendung und wird von der jüdischen Gemeinde gepflegt. Im vorderen Teil finden sich aktuelle Gräber in gutem Zustand. Weiter hinten bietet sich das Bild so vieler jüdischer Friedhöfe im Osten Europas: Verfallenen Gräber, wo es nach dem Holocaust keine Angehörigen mehr gibt, da alle ermordet wurden.


Gedenkstein für die im Holocaust Ermordeten am jüdischen Friedhof


Kriegerdenkmal für im Ersten Weltkrieg getötete jüdische Soldaten am jüdischen Friedhof


Während der osmanischen Herrschaft entstand außerhalb der Altstadt ein serbisches Viertel, die heutige Rác utca („Serbenstraße“). In einem Straßenzug mit historischer Pflasterung finden sich die orthodoxe Kirche aus dem 18.Jh. und einige Häuser in historischem Ambiente.


Denkmal an der Kirchenmauer für hier am 22. März 1945 von sowjetischen Soldaten erschossene Serbinnen und Serben. Drei Soldaten sollen das serbische Viertel durchsucht haben und sich dabei an einer Frau vergriffen haben. Zwei wurden von herbeigeeilten Familienmitgliedern getötet. Am Abend erschien dann eine größere Anzahl an Soldaten und erschoß ein dutzend Menschen auf offener Straße.


Der 1951 erbaute Bahnhof.

Montag, 24. März 2014

Nová Baňa

23.3.2014

Die mittelslowakische Stadt Nová Baňa wurde in einem kleinen Spaziergang erkundet, bevor es zu einem Fußballspiel ging. Rund 7.500 Menschen leben heute hier.

Wie die Bergmannssymbolik von Schlägel und Eisen im Stadtwappen schon vermuten läßt, gibt es hier eine Bergbautradition. Der Stadtname bedeutet „neue Mine“, sowohl im slowakischen Nová Baňa als auch im ungarischen Újbánya. Die deutsche Bezeichnung Königsberg verweist hingegen auf die Bedeutung der hiesigen Goldförderung für das mittelalterliche ungarische Königreich. Vom 14.Jh. beginnend bis zur Stillegung der Mine 1887 wurde hier Gold gefördert. 1722 wurde hier die erste englische Dampfmaschine auf dem europäischen Kontinent aufgestellt, um das Grundwasser aus den Schächten zu pumpen.


Straßenansicht


Die gotische Elisabethkirche oder Spitalskirche aus dem Jahr 1390 ist eines der ältesten Gebäude der Stadt.


Stadtzentrum


Das alte Rathaus entstand aus einer Burg des 14.Jh.; im 18.Jh. wurde diese umgebaut und der Turm aufgesetzt. Seit 1972 ist hier ein Regionalmuseum untergebracht.


Die Marienkirche steht markant auf einer Anhöhe gegenüber von Burg/Rathaus. Sie wurde ursprünglich im 14.Jh. errichtet und immer wieder in Kriegen beschädigt und zerstört, zuletzt bei der osmanischen Besetzung der Stadt 1664. Zwischen 1725 und 1729 wurde die Kirche im Barockstil wiederhergestellt und erweitert, der gotische Außeneindruck blieb dabei erhalten.


Denkmal an die 29 Toten aus Nová Baňa sowie an einen unbekannten Partisanen, die hier im Slowakischen Nationalaufstand 1944 ums Leben gekommen waren. Der Aufstand hatte in der Mittelslowakei sein Zentrum. Niederschlagung und Racheaktionen durch deutsche Wehrmacht und slowakische Faschisten verliefen äußerst blutig. 70 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt wurden wegen Unterstützung von Partisanen in KZ gesteckt, wo die meisten von ihnen umkamen.


Mehrere Gedenktafeln an Häusern im Stadtzentrum erinnern an Geschehnisse 1944. Oben eine Tafel an einer Schule, die an den Direktor und einen Lehrer erinnert, die im Dezember 1944 lange nach dessen Niederschlagung von Faschisten als Teilnehmer des Aufstands umgebracht wurden. Unten eine andere Tafel an einer anderen Schule, die daran erinnert, daß hier während des Aufstands ein Bezirkskomitee tagte. Die Tafeln sind bemerkenswert gepflegt und renoviert und nicht etwa wie anderswo verwittert als Relikte aus kommunistischer Zeit.


Vom 29. auf den 30 März 1945 wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg von sowjetischen Truppen befreit.


Figuratives Denkmal an den Slowakischen Nationalaufstand (SNP) aus dem Jahr 1953. Es ehrt die Aufständischen aus Nová Baňa, die Gedenksteine erinnern auch namentlich an die ins KZ verschleppten.

Donnerstag, 20. März 2014

Blätter, August 2013




Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 8/2013
128 S.







In seinem Artikel Der unvollendete Traum. Der „Marsch auf Washington“ und das radikale Vermächtnis Martin Luther Kings beschäftigt sich Albert Scharenberg mit der Erinnerung an den berühmten March on Washington 1963 und Martin Luther King. Er war nicht „eine Art Spät-Hippie“ sondern ein Kämpfer der Bürgerrechtsbewegung, der gerade in jenen Jahren radikaler wurde, da Unterstützung und Entgegenkommen der Regierung Kennedy ausblieben. Vielmehr wurde versucht, in zu diskreditieren, er wurde vom FBI überwacht und ins Kommunismus-Eck zu schieben versucht.

Montag, 17. März 2014

Novo mesto

16.3.2014

Die Stadt Novo mesto im Südosten Sloweniens wurde für ein Fußballspiel besucht. Rund 23.000 Menschen leben hier.

Die Stadt wurde 1365 unter dem Habsburger Herzog Rudolf IV. als Rudolfswerth (slowenisch Rudolfovo) gegründet. Seit dem 15.Jh. hieß die Stadt dann Neustadt (bis 1867 auch Neustadtl), slowenisch Novo mesto.


Die Nikolauskirche (Stolna cerkev sv. Nikolaja) steht gut sichtbar auf einer Anhöhe über der Stadt und dem Fluß Krka. Anstelle einer älteren Kirche an dieser Stelle wurde sie zwischen 1494 und 1623 in gotischem Stil errichtet. Der neugotische Kirchturm kam 1860 hinzu.


Die Denkmalanlage Na vratih („An der Tür“) aus dem Jahr 1953 steht an der Stelle eines ehemaligen Stadttores. Sie ist den im Zweiten Weltkrieg getöteten Einwohnerinnen und Einwohnern von Novo mesto und den sogenannten Volkshelden der Region Dolenjsa gewidmet. Neben den markanten Statuten des Geknechteten und des Befreiten gibt es eine Loggia mit Namenstafeln von 1941 bis 1945 Getöteten.



Der Hauptplatz (Glavni trg) geht in seinem heutigen Aussehen im wesentlichen auf die zweite Hälfte des 16.Jhs. zurück. Er ist von den arkadengeschmückten Häusern reicher Kaufleute geprägt.


Das Rathaus (Mestna hiša) am Hauptplatz wurde 1905 anstelle eines Vorgängerbaus errichtet.


Eingehaust war die Gedenksäule an die an die Erhängung von Franc Janc und Alojz Hacin auf dem Hauptplatz: Hier gegenüber dem Rathaus wurden 1943 die beiden Partisanen von slowenischen Domobranzen (Slovensko domobranstvo), katholisch-konservative Hilfstruppen der deutschen Nazi-Besatzer, gehenkt. Das Denkmal wurde 1952 aus einer gotischen Säule aus einem Haus des Platzes geformt.


Das Franziskanerkloster (Franciškanski samostan) wurde 1472 errichtet. Kloster und Kirche brannten 1664 aus und wurden wiederhergestellt. Die neugotische Fassade der Franziskanerkirche ist aus dem Jahr 1866.


Die schönste Seite der Stadt offenbart sich am Fluß Krka mit schönen Stadtansichten des Altstadtteils Breg, einer Reihe von Wohnhäusern, die nach 1786 auf dem Gelände der abgerissenen mittelalterlichen Stadtmauern gebaut wurden.



Das alte Krankenhausgebäude im klassischen Schönbrunnergelb mit lateinischer Kaiser-Franz-Josephs-Widmung aus dem Jahr 1898.

Samstag, 15. März 2014

Blätter, Juli 2013




Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 7/2013
128 S.







Neben interessanten Portraitartikeln zu Leben und Werk von Walter Jens („unerreichbar“), Stefan Heym („unerschreckbar“) und Max Horkheimer („unzeitgemäß“) bietet die Ausgabe u.a. einen Beitrag von Dorothee Weitbrecht über den Umgang der BRD-Außenpolitik mit den dutzenden Deutschen, die von der rechten argentinischen Militärdiktatur der 1970er Jahre gefoltert und umgebracht wurden. Man war an guten Beziehungen zum Regime (30.000 Opfer) interessiert, nicht an Hilfeleistung oder Aufklärung.

Montag, 10. März 2014

Padua

8.3.2014

Im norditalienischen Padua ging es zum Fußball, aber auch die Stadt wurde natürlich besichtigt. Rund 211.000 Menschen leben hier.

Die Brücke Ponte Molino aus dem 1.Jh. u.Z. ist eine von vier erhaltenen antiken römischen Brücken in der Stadt. Die anderen sind allerdings verbaut und nicht mehr sichtbar bzw. in Funktion wie hier. Im übrigen gibt es hier am Fluß Bacchiglione malerische Häuserzeilen.


Nach der Brücke betritt man durch das mittelalterliche Stadttor Porta Molino die Altstadt.


Die Ruinen der antiken römischen Arena aus den Jahren 60 bis 70 u.Z.
Seit dem Ende des 3.Jh. gehörte Padua zum römischen Reich und wurde eine wichtige Stadt (Patavium). Im 14.Jh. wurden die Ruinen der Arena in eine Adelsfestung integriert, den später wieder abgerissenen Scrovegni-Palast. Seit 1902 ist hier eine öffentliche Parkanlage.


Rest des einstigen Scrovegni-Palasts ist die 1305 geweihte Cappella degli Scrovegni.


Das Denkmal Memoria e Luce wurde 2005 zur Erinnerung an die Opfer des Anschlags auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001 errichtet. Es ist ein Werk des Architekten Daniel Libeskind in Form eines aufgeklappten Buches, das an die Silhouette der Türme erinnert und im Inneren einen Bauteil birgt.



Der Dom, die Basilica cattedrale di Santa Maria Assunta, wurde im heutigen Aussehen zwischen 1635 und 1754 im Barock erbaut. Davor befanden sich hier schon Bischofskirchen aus dem 2., 11. und 16.Jh., die jeweils Vorgängerbauten ersetzten. Der letzte Dombau wurde nicht vollständig ausgeführt wie man an der unvollendeten Fassade sieht. Daneben blieb das romanische Baptisterium aus den Jahren 1260 bis 1281 stehen.


Der große Palazzo della Ragione wurde zwischen 1172 und 1218 errichtet und zwischen 1306 und 1309 um den Dachaufbau aufgestockt. Der Palast diente als Markthalle, Gebäude für die Versammlungen des Rates der Stadt und große Gerichtsverhandlungen. Nach dem dafür geschaffenen Saal im ersten Stock, dem Salone wird auch das ganze Gebäude ebenso genannt. Leider war der freskengeschmückte Saal an diesem Tag nicht zu besichtigen.


Anders als bei den Tuchhallen in Krakau dienen die Gewölbe des Palazzo della Ragione noch ihrem traditionellen Zweck und es gibt hier Lebensmittelstände. Auf beiden Seiten des Palazzos befinden sich Plätze, die an diesem Samstag ebenfalls mit Märkten genutzt wurden.


Im Innenhof des Palazzo del Bo. Das Gebäude wurde Ende des 15.Jh. errichtet und ist seit 1493 Sitz der 1222 gegründeten Universität von Padua. Der Hof ist überreich geschmückt mit den Wappen der einstigen adeligen Studiosi.


Die Stiege zum Rektorat wurde 1941 mit Fresken im Stil von Buchmalerei ausgestattet. Der faschistischen Ästhetik ist eine Statue des Bildhauers Arturo Martini entgegengestellt, die dem Partisanen und Widerstandskämpfer gegen Faschisten und deutsche Nazis Primo Visentin (Massaccio) gewidmet ist. Er hatte hier studiert.


Eines der Beispiele für Türme von mittelalterlichen befestigten Wohnsitzen innerhalb der Stadt, der im Innenhof des Palazzo del Bo im Hintergrund zu sehende sogenannte Torre del Bo aus dem 13.Jh.


Der Stadtturm Torre degli Anziani aus dem 13.Jh. gehört zum Komplex des Palazzo Comunale (Rathaus).


Gedenktafel für den am Ende seines Lebens in Padua lebenden Giorgio Perlasca, der eigentlich Faschist war, aber als Diplomat im Zweiten Weltkrieg in Budapest inmitten des Holocaust Jüdinnen und Juden das Leben rettete. In der Nachkriegszeit interessierte sich bis Ende der 1980er Jahre niemand für ihn.


Im Jahr 1274 wurde ein Grab mit Gebeinen und Grabbeigaben gefunden, das damals für das Grab des mythischen Gründers der Stadt Padua, des nach Trojas Untergang entkommenen Antenor, gehalten wurde. 1284 wurde das repräsentative Grabmal, Tomba di Antenore errichtet. Das Skelett wurde später aber ins 10. oder 3./4.Jh. u.Z. datiert. Jedenfalls ist es Jahrtausende jünger.


Während des Ersten Weltkriegs residierten in Padua das Oberkommando der italienischen Armee und der König. Im Herbst 1917 kam die Front bis auf wenige dutzend Kilometer an die Stadt heran und damit in die Reichweite der österreichischen Artillerie, deren Beschuß hier etwa hundert Menschen tötete. Am 3. November 1918 wurde in der Nähe von Padua der Waffenstillstand von Villa Giusti geschlossen.


Es gab einst drei Synagogen in Padua. Hier die 1525 eingeweihte Synagoge nach deutschem Ritus. 1943 wurde sie zerstört. 1931 hatten 586 Jüdinnen und Juden in Padua gelebt. Zwischen 1943 und 1945 wurden 85 Menschen in deutsche Vernichtungslager deportiert.


Wenige Meter entfernt steht die 1584 erbaute italienische Synagoge. Sie wurde 1892 geschlossen und durch eine neugebaute Synagoge ersetzt, wurde aber wieder genutzt, nachdem diese 1943 von den Faschisten zerstört worden war. Eine Gedenktafel erinnert an die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Menschen.


Die Basilica di Sant’Antonio oder nur kurz Basilica del Santo ist dem christlichen Heiligen Antonius geweiht und wurde über seinem Grab zwischen 1232 und 1310 in romanisch-gotischer Stilmischung errichtet. Wie es der katholischen Glaubenstradition entspricht werden die Leichenstücke des Antonius zerstückelt als Reliquien aufbewahrt, z.B. die Zunge, der Unterkiefer und Knorpel der Stimmbänder.


Die Reiterstatue vor der Basilika aus dem Jahr 1453 ist das erste monumentale Standbild, das in Italien seit der Antike aus Bronze gegossen wurde. Es zeigt den venezianischen Feldherrn Erasmo da Narni, genannt Gattamelata, der mit seinem Söldnerheer sowohl für den Papst als auch dessen Rivalen Florenz Krieg führte oder seine Soldaten für Venedig gegen Mailand kämpfen, töten und sterben ließ.

Häuserzeile auf der Piazza del Santo


Der riesige Platz Prato della Valle umfaßt 90.000 Quadratmeter. Geprägt wird der Platz von den schönen Kanälen rund um die Isola Memmia in seiner Mitte. 78 Statuen von mehr oder weniger berühmten Personen umringen sie, einem nie vollendeten Plan aus dem Jahr 1775 folgend. Die Häuser um den Platz stammen aus dem 14. bis 18.Jh.


Am Rand des Prato della Valle erhebt sich die große Basilica di Santa Giustina. Eine erste Kirche wurde hier über dem Grab der Heiligen Justina im 5.Jh. errichtet und im 12.Jh. durch einen romanischen Neubau ersetzt. Dieser wurde Ende des 16.Jhs. abgerissen und dann bis zum Jahr 1600 der heutige Dom im Stil der Renaissance errichtet. Sehr schön sieht man den Bau vom Stadio Appiani aus.


Italien


Von 1405 an stand Padua unter der Herrschaft der Republik Venedig und blieb dies fast vier Jahrhunderte lang bis zu deren Ende unter Napoleon 1797. Die Stadt wurde von zwei venezianischen Adeligen als Gouverneuren regiert und von einem Rat paduanischer Adeliger verwaltet. Die venezianischen Stadtmauern aus dem 16.Jh. sind auf ca. zehn der einst zwölf Kilometer erhalten, mit vielen Bastionen und Stadttoren. Hier die Porta Savonarola


Die alte Burg, Castelvecchio, früher Castello della Torlonga ist eine Befestigung an der mittelalterlichen Stadtmauer. Während des 19. und 20.Jh. wurde die Anlage als Gefängnis genutzt. Kurios: Auf den, auf das 9.Jh. zurückgehenden Bergfried, Torlonga, wurde im 18.Jh. ein Observatorium aufgebaut.