Freitag, 30. Dezember 2011

Der große Illusionist




Ernst Hanisch
Der große Illusionist
Otto Bauer (1881−1938)
Wien/Köln/Weimar 2011
(Böhlau Verlag)
478 S.






Das Fehlen einer wissenschaftlichen Biographie Otto Bauers war bisher ein großes Defizit. Der Historiker Ernst Hanisch hat sich daran gemacht, diese Lücke zu schließen. Spannend macht das Werk, daß Ernst Hanisch schon in bisherigen Veröffentlichungen zur Person Bauers einen streitbaren, kritischen, aber Scheuklappen vermeidenen Blick zeigte. Hanisch ist frei von jedem Verdacht einer lagergeschichtlich orientierten Hagiographie: „Ich war nie Sozialist. Ich komme herkunftsmäßig aus einem ,liberalen Katholizismus, mit einem stark sozialen Anspruch“ definiert er eingangs seine Position.

Hanischs zentrale Kategorie zum Verständnis Otto Bauers ist eine religiöse Schablone: Bauer habe „eine Glaubensentscheidung für den Sozialismus“ getroffen, erlebte in der Pubertät „eine Bekehrung zum Marxismus“ und „dieser Glaube war ernst und ernsthaft: ein Zustand der Ergriffenheit, ein ,heiliges, letztgültiges Ziel, das sein ganzes Leben prägte“, dieser „hartgehämmerte Glauben an den Sozialismus“. Hanisch argumentiert dies nicht. Die Belegstellen, die er zwischendurch einstreut, überzeugen wenig. Daß Bauer „selbst von der religiösen Dimension des Glaubens an den Sozialismus“ gesprochen habe, wenn er 1922 in einem Brief an Friedrich Adler in einer persönlichen Bemerkung über die politische Wandlung des gemeinsamen Freunds Rudolf Hilferdings schreibt „Seitdem er aber den Glauben verloren hat (Hervorhebung E. H.), hat er sich in eine Richtung verändert, die ich gerade bei ihm nie für möglich gehalten hätte. Es ist eine Erfahrung, die für mich ein Stück Glaubens an die Menschen zerstört.“ scheint mir ein zu kühner Schluß zu sein.
Dies führt zu Fehl-Analogien. So ist Otto Bauers Konzeption eines integralen Sozialismus, sind seine händeringenden Versuche, in der Verzweiflung der Alternative Hitler oder Stalin Ende der dreißiger Jahre, zu kritisieren. Hanisch verfehlt aber den politischen Punkt, wenn er meint „Der Wunsch des Gläubigen, einen konkreten Ort zu finden, wo der Sozialismus (wenn auch unter großen Schmerzen und Opfern) aufgebaut werde, war bei Bauer stärker als das kritische Potential des unabhängigen Intellektuellen.“ Hanisch verrennt sich in oftmaliger Wiederholung der These der religiösen Dimension, ohne diese These wenigstens einmal ausführlich darzulegen. Er verwischt politische Überzeugungen und Religion als wäre es einerlei.

Ein großes Versäumnis ist, daß Hanisch eine weitere zentrale Begrifflichkeit seines Buchs nicht erklärt, obwohl sie sich sogar im Titel des Buchs befindet, nämlich dies des Illusionisten. Hanisch bezieht sich einmal, im Verhältnis und Verständnis von Marxismus und Wissenschaft, auf François Furet und dessen Kommunismus-Bilanz Das Ende der Illusion, wo dieser schreibt, der Marxismus schien „das Geheimnis zu eröffnen, das den Menschen befähigt, die göttliche Rolle zu übernehmen und damit die Nachfolge Gottes anzutreten.“ Aus dieser religiös grundierten Illusion rührt wohl Hanischs Begriff des Illusionisten für Otto Bauer. Sonst gibt es nur wenige Hinweise, was Hanisch meint. Als „großer Illusionist“ habe sich Otto Bauer in der Hoffnung, die er rund um das Linzer Parteiprogramm 1926 geweckt habe, „offenbart“, schreibt er, da ein Parteiprogramm politisch-praktisch die ihm zugedachten Funktionen nicht erfüllen könne.
Ein Defizit ist die fehlende Definition und Argumentation des Begriffs Illusionist, da mit diesem zwei Konnotationen mitschwingen: Die desjenigen, der selbst einer Illusion anhängt, sowie die desjenigen, der anderen eine Illusion vorgaukelt. Für beide Varianten bietet Hanisch mögliche Anker in seinem Buch: Einerseits der vom Sozialismus überzeugte Bauer („Die tiefste emotionale Grundlage für diesen Glauben findet sich in der Sehnsucht nach Gerechtigkeit: einer ehrenhaften, noblen Sehnsucht. Dass sich dieser Glaube im Laufe des 20. Jahrhunderts als Illusion herausstellte, war die Tragik des Lebens von Otto Bauer.“ ) und andererseits der versagende Politiker. Diese Unbestimmtheit hätte Hanisch nicht im Raum stehen lassen sollen.

Es gibt im Buch auch kein resumierendes Schlußkapitel, in dem Hanisch diese Fragen aufnehmen könnte, sondern lediglich einen Schlußabsatz, in dem Hanisch seine Grundthesen rekapituliert. Das ist analytisch zu wenig, auch wenn Hanisch in diesem Absatz sein Resumé von Otto Bauers Biographie bei aller Kritik prägnant formuliert: „ein gescheiterter Politiker in einigen zentralen Bereichen, aber ein Historiker und Sozialwissenschaftler von Format. Trotz vieler Irrtümer hielt er an der Humanität der Menschen fest; kein Zyniker der Macht, persönlich bescheiden, glaubt er an die große Mission des Sozialismus − das war seine große Illusion.“ Zur Argumentation hätte ich gerne mehr gelesen.

Für Hanisch bleibt Bauer aber „der größte Politiker-Intellektuelle in Österreich im 20. Jahrhundert“. Damit hat er ohne Zweifel recht. Hier kommt bei Hanisch aber auch der Vorwurf in der Charakterisierung als Hamlet hinzu: „der Politiker in Bauer drängte zu Entscheidungen, der Intellektuelle dachte in Alternativen, wurzelte wohl auch in seiner Persönlichkeitsstruktur, auf Vermittlung ausgerichtet und gleichzeitig voller Scheu, eindeutige Entschlüsse zu treffen.“ Ernst Hanisch würdigt den politischen Schriftsteller und analytischen Historiker Bauer und kritisiert den Politiker Bauer hart.
Letzteres ist eine streitbare, aber vertretbare Position, wenngleich in der langen politischen Karriere Bauers auch Positives zu finden gewesen wäre. Unter Rückgriff auf Ludwig Leser macht Ernst Hanisch als zentrale Problematik des Politikers Otto Bauer nicht den Widerspruch von Theorie und Praxis bzw. pragmatischer Politik und radikaler Sprache aus, wie dies Norbert Leser tut, sondern eine Politik von einerseits/andererseits, „die Differenz zwischen dem scharfblickenden Analytiker und dem oft handlungsunfähigen Praktiker der Politik“.

Auch mich faszinieren die historisch-politischen Schriften Otto Bauers jedes Mal aufs neue. Ich habe die Lebensaufgabe der 9.000 Seiten der Werkausgabe bei weitem nicht alle durchgearbeitet, aber doch einiges studiert und mit hohem Genuß gelesen. Hanisch teilt meine Faszination, wenn er über Die Nationalitätenfrage und die Sozialdemokratie, Otto Bauers mit Mitte zwanzig geschriebenem Erstlingsbuch aus dem Jahr 1907, schreibt: „Bereits mit dem ersten Buch trat er fertig vor das Publikum. Das marxistische Grundgerüst, angereichert durch die zeitgenössische ,bürgerliche Wissenschaft (hier durch Kant), eine Methode, die leicht zur Rechthaberei verführte, ein prinzipiell historischer Zugang zu den Problemen (dabei gelingen ihm packende, holzschnittartige historische Skizzen), die Verwendung ausführlicher Statistiken als empirische Basis und der Mut, Kernprobleme seiner Zeit und der Gesellschaft direkt anzugehen (in diesem Fall das Nationalitätenproblem der Habsburgermonarchie).“
Damit bringt Hanisch die Meisterschaft Otto Bauers in wenigen Worten präzise auf den Punkt. Auch sein Einwand, „die marxistische Vorgabe zwang Otto Bauer gleichzeitig in ein deterministisches Gefängnis; immer wieder verführte sie ihn zu Voraussagen aufgrund der vermeintlich ehernen historischen Gesetze, die häufig von der Realität falsifiziert wurden“, stimmt zwar für den Historiker, es gibt bis heute aber auch gescheite politische Autorinnen und Autoren, die in ihren Büchern ebenso oft falsch liegen, wenn man sie im zeitlichen Abstand liest.
Dies gilt auch für Bauers zweites großes Buch Die österreichische Revolution, seine Geschichte der Entstehung der Republik aus dem Jahr 1923. „Bauer schrieb eine Gesellschaftsgeschichte, eine transnationale Geschichte, bevor es die Namen dieser historischen Paradigmen gab.“ hält der Geschichtswissenschaftler Hanisch fest.

Hanisch bringt Informationen über den privaten Menschen Otto Bauer in bisher ungekannter Fülle und korrigiert Details und Legenden.
Über das Seelenleben Otto Bauers nach Gefangennahme an der russischen Front im Ersten Weltkrieg gibt es wenig Quellen. Diese Lücke füllt Hanisch durch psychologische Mutmaßungen: „Bauer war bedrückt. Hatte er durch denn ,übereilten Entschluß zum Sturmeine Katastrophe ausgelöst? ... Wie läßt sich diese übergroße militärische Schneidigkeit Bauers erklären? Den politischen Hintergrund habe ich bereits beschrieben. Hinzu treten wohl auch persönliche Gründe, die des Juden und des Intellektuellen. Als Jude war er ständig mit dem Vorwurf der Feigheit und Unmännlichkeit konfrontiert, als Intellektueller mit dem Vorwurf der Kopflastigkeit und der Stubenhockerei. Seine forcierte Tapferkeit könnte so eine Überreaktion auf diese latenten Vorwürfe gewesen sein.“ Könnte. Hanisch formuliert zu recht im Konjunktiv, denn auch wenn seine Annahmen plausibel und möglich sind, bleiben sie doch eine Vermutung.

Ein schlimmes Mißgeschick (von Lektorat und Verlag?) ist das Fehlen des Anmerkungsapparats. So kann man nur mutmaßen, ob Hanisch in den jeweiligen Fußnoten eine Literaturangabe machen oder einen Gedanken formulieren wollte.

Ernst Hanisch hat mit seiner Biographie einen Meilenstein gesetzt, um den man künftig in Beschäftigung mit der Person Otto Bauer nicht herumkommen wird. Er füllt damit eine große Lücke. Leider trüben aber unverständliche Unklarheiten und nicht argumentierte Thesen diese Leistung.



Eine kleine Auswahl von Otto Bauer aus meiner Bibliothek:

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Blätter, Dezember 2011




Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 12/2011
128 S.







Micha Brumlik rezensiert das Buch der Philosophin Susan Buck-Morss Hegel und Haiti, das sich mit der Frage beschäftigt, inwiefern die haitianische Revolution zwischen 1791 und 1804 das Kapitel Herrschaft und Knechtschaft in Hegels 1807 erschienener Phänomenologie des Geistes beeinflußt haben könnte. Die zu 90 Prozent aus afrikanischen Sklavinnen und Sklaven und ihren Nachkommen bestehende Bevölkerung der französischen Kolonie Haiti erhob sich 1791 gewaltsam gegen die Kolonialherrschaft, nachdem die in der Französischen Revolution proklamierten Menschenrechte für sie nicht gelten sollten. Brumlik schreibt über interessante Aspekte sowie Defizite von Buck-Morss' Buch.

Eine spannende Frage werfen Michael Daxner und Urs Schade auf, wenn sie in ihrem Artikel Menschenrechtsrabatt durch UN-Peacekeeping? fragen, inwiefern menschenrechtsverletzende Staaten einen internationalen Bonus erwerben. Sie beschäftigen sich damit, wie sich manche Staaten vor Kritik an ihrem Regime schützen, indem sie Truppen für Blauhelmeinsätze stellen und so westlichen Staaten den riskanten Einsatz eigener Soldaten etwa in afrikanischen Konfliktregionen „ersparen“.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Udine

21.12.2011

Der letzte Ausflug des Jahres sollte ins norditalienische Udine führen, um dort am Abend ein Fußballspiel zu besuchen. Letzteres blieb erfolglos, sodaß nur die kulturellen Freuden der Stadtbesichtigung, aber keine fußballerischen Genüsse das Jahr 2011 abschlossen.
99.800 Menschen leben heute in Udine, Zentrum der Landschaft Friaul. In ihrer Geschichte gehörte die 983 erstmals erwähnte, aber wohl ältere Stadt zunächst dem Patriachen von Aquileia, stand später von 1420 bis 1797 unter der Herrschaft der Republik Venedig, kam dann nach den turbulenten napoleonischen Jahren in den Besitz der Habsburger (1797/1815 bis 1866), bevor es ein Teil des neuen Italiens wurde.

Der Torre di Porta Aquileia. Von den insgesamt fünf verschiedenen Stadtmauern, die im Lauf der Jahrhunderte die Stadt umgaben, sind einige schöne Stadttore erhalten, wie dieses hier aus der im 15.Jh. errichteten fünften Mauer.


Auf der Piazza Libertà (nach dem Zweiten Weltkrieg so benannt), dem ältesten und zentralen Platz am Fuß des Burgbergs. Ein schönes Ensemble von venezianischen Repräsentativbauten aus der Renaissance: Dominiert wird der Platz vom 1527 fertiggestellten Uhrturm (Torre dell'Orologio), zu dessen Füßen sich die Arkaden der Loggia di San Giovanni (um 1535) ausbreiten. In der Mitte der Loggia befindet sich heute ein Kriegerdenkmal.
Links oben ist das Castello zu sehen.


Gegenüber steht auf der Piazza Libertà die Loggia del Lionello, ein zwischen 1448 und 1547 als Rathaus errichtetes Gebäude in gotisch-venezianischem Stil.


In der offenen Loggia der Loggia del Lionello.


Den Anstieg von der Piazza Libertà zum Castello ist von Säulengang des Porticato Lippomano aus dem Jahr 1487 gesäumt. Im Hintergrund der Glockenturms des Doms links und die Rückansicht des Torre dell'Orologio rechts.


Die hinter Parkansicht des Castello (rechts). Der Burgberg ist der am ältesten besiedelte Platz der Stadt. Das heutige Schloß wurde Ende des 16.Jh. errichtet, nachdem die Vorgängerburg 1511 durch ein Erdbeben zerstört worden war. 1511 erschütterten nicht nur das Erdbeben, sondern zuvor auch ein Bürgerkrieg (zwischen dem Anhang von deutschem König und venezianischem Dogen) Udine. Seit 1906 ist im Castello ein Museum untergebracht.


Am rechten Ende der Piazza Libertà steht auf der 1539 errichteten Markussäule der venezianische Markuslöwe, eine Kopie aus dem 19.Jh., nachdem das Zeichen der vormaligen venezianische Herrschaft 1797 von französischen Soldaten entfernt worden war. Von der Sonne effektvoll beleuchtet.


In Italien dürfen alte Häuser auch alt aussehen. Faszinierend: Man ist hier keine 60 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt und gleich in einer anderen, mediterranen Atmosphäre − und kommt sich als modedesinteressierter Mitteleuropäer beim Flanieren durch die Altstadtgassen sofort sträflich underdressed vor.


Piazza Matteotti bzw. Piazza San Giacomo (offenbar sind beide Namen geläufig). Eine richtige, schöne Piazza. Viele Bürgerhäuser und Adelspaläste aus dem 17. und 18. Jh. zeigen den Reichtum ihrer damaligen Besitzer.


Mir gefallen ockerfarbene italienische Altstadthäuserzeilen mit holzernen Fensterläden ganz außerordentlich gut.


Der Dom von Udine (Duomo Cattedrale di Santa Maria Annunziata) wurde von 1236 bis 1461 erbaut. Im Lauf der folgenden Jahrhunderte wurde er mehrmals umgebaut. Die Inneneinrichtung stammt heute aus dem Barock. Die Farockfassade wurde erst im 20. Jahrhundert auf ein an das 14.Jh. angelehntes Aussehen rückgebaut. Der links zu sehende Glockenturm stammt aus dem Jahr 1441.


Vor der mächtigen Basilika Tempio Ossario (rechts), einem Bau aus faschistischer Zeit (zwischen 1925 und 1936 errichtet), einem sogenannten Beinhaus, das die Knochen von 25.000 italienischen Soldaten des Ersten Weltkriegs birgt, steht auf der Piazza XXVI Luglio inmitten des Kreisverkehrs das Monumento alle Resistenza, ein zwischen 1959 und 1969 erbautes Denkmal. Es errinnert an den italienischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung in Norditalien von 1943 bis 1945.


Leider erschloß sich mir das künstlerische Konzept des Monumento alle Resistenza nicht. Erklärungen gibt es nicht und die Inschrift an den Innenwänden ist bereits teilweise von Pflanzen überwuchert.

Samstag, 17. Dezember 2011

Datum 12/11-1/12




Datum
12/2011-1/2012
114 S.







Der Journalist Alexander Purger liefert ein gutes „ABC des Scheiterns“, in dem er aufschlüsselt, warum die ÖVP der Bedeutungslosigkeit entgegentaumle. Er schreibt viel Wahres. Er vergißt nur den Hauptverantwortlichen im Aufzählen der Totengräber: W wie Wolfgang und S wie Schüssel, der für 15 Minuten Ruhm (bzw. sechs Jahre Kanzler) alles verkaufte. Warum wohl? ;-)

Interessante Artkel über die Entwicklung der Aussteiger, die in den 80er Jahren ans damalige Ende der Welt, ins Waldviertel als Biobauern zurückzogen. Sehr spannend ist Judith Rekers Artikel über Besatzungskinder deutscher Mütter und schwarzer US-Soldaten nach 1945, ihre Wahrnehmung in der und wie sie in die USA zur Adoption freigegeben wurden. Doch wie war das in Österreich? In Oberösterreich, in Salzburg? Diesen Aspekt habe ich vermißt. Das wäre doch zumindest ein Fall für die Frage an die Maus gewesen?

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Stadtmuseum St. Pölten

8.12.2011

Die Sonderausstellung über den Rapidler Franz „Bimbo“ Binder führte zu einem feiertäglichen Ausflug in das Stadtmuseum nach St. Pölten. Nach dem Ausstellungsbesuch wurde auch dessen Präsentation besichtigt.

Die Ausstellung des Stadmuseums führt von prähistorischen archäologischen Ausgrabungen über die Bronzezeit und das römische St. Pölten ins 19. Jahrhundert. Bronzezeit und das römische Aelium Cetium, wie St. Pölten hieß, sind interessant aufbereitet.


Ein schöner Trinkbecher aus römischer Zeit (ab dem 1.Jh.u.Z.). Sehenswert ist hier weiters auch das Werkzeugarsenal eines keltischen Druiden aus der ersten Hälfte des 4.Jh.v.u.Z.


Blick in die Säle, die den jüngeren Jahrhunderten gewidmet sind. Die Präsentation nennt sich Stadtgeschichtssplitter und ist wohl mangels breiter Sammlungsstücke leider nur sehr wenig ergiebig.


Nett ist der Zugfahrplan Wien-Linz aus dem Jahr 1858.

Samstag, 3. Dezember 2011

spw 186




spw
Heft 186 (5/2011)
Oktober 2011
91 S.






Die Bewahrung, ja vielmehr eigentlich die Wiedererringung der Handlungsfähigkeit des Staates in der Finanzkrise steht im Zentrum der Ausgabe. Die Beiträge drehen sich um eine Neugestaltung des Steuersystems, den Sozialstaat als Wachstumsmotor und den Staat als wirtschaftspolitischen Akteur, kommunal, national und auf europäischer Ebene.
Dazu gibt es einen zweiten Schwerpunkt, der sich mit der Perspektive einer Erneuerung der SPD befaßt, was auch für die österreichische Rezeption einiges an interessantem Stoff bietet. Benjamin Mikfeld definiert vier „Spannungsverhältnisse“, die es „dialektisch aufzulösen“ gilt. Es wären dies die Fragen von „Pragmatismus und Utopie“, „Kapitalismuskritik und politischer Optimismus“, „konkrete Politik und größere Erzählungen“ und „Orientierung und Beteiligung“.

Donnerstag, 24. November 2011

Blätter, November 2011




Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 11/2011
128 S.







Neben interessanten Berichten zur politischen Lage in Spanien oder zum Umgang der deutschen Politik mit dem Völkermord des wilhelminischen Kaiserreichs in seiner einstigen Kolonie Namibia stechen vor allem zwei spannende Artikel heraus:

Das lange Leben des Neoliberalismus ist ein Beitrag von Colin Crouch betitelt, der auf seinem aktuellen Buch Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus fußt. Er befaßt sich mit der Frage, warum die katastrophale Finanzkrise an der herrschenden Ideologie nichts geändert hat und diese weiterhin fröhliche Urstände feiert. Zentral ist dabei seiner Ansicht nach, daß die politische Debatte, „die allein um das Verhältnis von Markt und Staat kreist“, einen entscheidenden Punkt verfehlt. Nämlich den Umstand, daß „der real existierende Neoliberalismus bei weitem nicht so sehr auf die freie Marktwirtschaft setzt, wie es seine Theorie behauptet. Stattdessen beruht er auf dem politischen Einfluß von Großkonzernen und Banken.“ Es geht also um eine klassische politische Machtfrage.
„Da die Politiker“, schreibt Crouch in eigentlich unzulänglicher Verkürzung mit Zielrichtung auf die herrschende Politik, die mehr ist als die Summe politisch agierender Individuen, „die neoliberalen Vorurteile gegen staatliche Interventionen teilen, die wachstumshemmende Wirkung von Regulierungen fürchten und glauben, dass ihnen die Manager des privaten Sektors in beinahe jeder Hinsicht überlegen sind, vertrauen sie immer mehr darauf, dass sich allgemeine gesellschaftliche Ziele (nur) durch die Selbstregulierung von Großkonzernen erreichen lassen.“ Nicht um die klassische Alternative Markt oder Staat geht es nach Crouch, sondern um (Rückkehr zum?) Primat politischen Handels gegenüber politischer Selbstaufgabe in der Krise angesichts der Macht von Banken und Großkonzernen.

Von Meredith Haaf gibt es in der Blätter-Ausgabe Auszüge aus ihrem Buch Heult doch. Sie schreibt darüber, warum ihre Generation (sie ist Jahrgang 1983) „endlich erwachsen werden muss“. Es sei die Generation der „TINA-Kinder“, geprägt von der von einem Ausspruch von Margaret Thatcher geprägten Konstante „There Is No Alternative“, die ihr Leben begleitet: „Im Namen der Zukunft wird an der Gegenwart gespart, um die Vergangenheit zu bezahlen. Am meisten leiden darunter, grob gesagt, zwei soziale Gruppen: diejenigen, die ohnehin arm sind. Und diejenigen, die erst im Begriff sind, an wirtschaftlichen Zusammenhängen teilzunehmen.“ Viele befänden sich in der paradoxen Lage, in einer finanziellen Sicherheit aufgewachsen zu sein, „die uns zu materiell extrem anspruchsvollen Menschen gemacht hat“, gleichzeitig aber schlechtere Chancen als die Elterngeneration zu haben, diesen Wohlstand zu halten.
„Ich lebe über meine Verhältnisse. Dafür bin ich verdammt gut angezogen“, schreibt Haaf, „twitterte eine Bekannte, und ich mußte lachen, weil ich so viele Menschen in meinem Alter kenne, auf die das zutrifft, aber so wenige, denen wirklich klar ist, dass ihr Anspruch, verdammt gut angezogen zu sein und dafür viel Geld ausgeben zu können, keine materielle Grundlage hat.“
Dies müsse aber nicht so sein. „Bevor wie die Kritik aufgeben, sollten wie erst einmal wieder zu ihr finden. ... Wir müssen nicht als plappernde, erschöpfte Hüllen durchs Leben gehen, immer konzentriert darauf, die Vorgaben zu erfüllen und nicht durchs Raster zu fallen.“ Sie bemerkt und kritisiert dies auch an ihrer eigenen Biographie. „Wir müssen nicht immer nur zuschauen. Es gibt eine Alternative. Man muss sie nur suchen.“

Sonntag, 20. November 2011

Uherské Hradiště

19.11.2011

Uherské Hradiště (deutsch Ungarisch Hradisch) liegt im äußersten Südosten Tschechiens, ist der Hauptort der Mährischen Slowakei (Slovácko oder Moravské Slovensko). 26.000 Menschen leben hier.
Die Stadt wurde 1257 unter dem böhmischen König Ottokar II. Přemysl als Königsstadt unter dem Namen Nový Veligrad gegründet und mit den Marktrechten des am nordwestlichen Ufer des Flusses March gelegenen Veligrad, des heutigen Staré Město u Uherského Hradiště ausgestattet. Zur besseren Unterscheidung wurde die Stadt Anfang des 14.Jh. in Hradiště (Hradisch) umbenannt, im 17. Jh. wurde dies um den Zusatz Uherské (Ungarisch) erweitert (aufgrund der Nähe zur damals ungarischen, heute slowakischen, Grenze).
Nach einem Rundgang wurde ein Spiel im Fußballstadion besucht.

Am Mariánske nám. (Marienplatz). Hinter der 1721 fertiggestellten Mariensäule ist der Turm des alten Rathauses zu sehen.


Das Alte Rathaus (Stará radnice). Im Kern stammt das Gebäude aus dem 14.Jh, wurde um 1600 umgebaut und im 18. und 19. Jh weiter verändert, bevor es Ende des 19.Jh. seine Funktion verlor.


Die ehemalige Synagoge wurde 1875 in historistisch-eklektischem Stil errichtet und 1904 im heute zu sehenden Jugendstil umgebaut und durch die Kuppel ergänzt. Eine jüdische Gemeinde lebte in der Stadt bereits seit dem 14.Jh., wurde 1514 aber vertrieben. Erst ab 1848 war Jüdinnen und Juden eine Ansiedlung in der Stadt wieder erlaubt. Um 1930 lebten etwa 350 hier, sie wurden nach Machtübernahme der Nazis vertrieben, die Synagoge wurde devastiert. Nach Kriegsende wurde hier 1967 die Bezirksbibliothek untergebracht.


Am Masaryk-Platz (Masarykovo nam.), Blick auf das 1893 eröffnete Neue Rathaus links und die Front der Barockkirche des Franziskus Xaverius (František Xaverský), die in den Jahren 1670 bis 1685 erbaut wurde.

Staré Město u Uherského Hradiště

19.11.2011

Die tschechische Stadt Staré Město u Uherského Hradiště (deutsch Altstadt bei Ungarisch Hradisch) liegt am nordwestlichen Ufer des Flusses March (Morava) gegenüber der heute größeren, aber historisch jüngeren Stadt Uherské Hradiště, die anschließend besucht wurde. 6.800 Menschen leben heute hier. Ausgangspunkt war ein Fußballspiel, an das ein kleiner Rundgang angeschlossen.

Zur Zeit des frühmittelalterlichen Großmährischen Reiches stand hier bereits im 9.Jh. eine bedeutende Burg. Damals hieß der Ort Veligrad, die erste urkundliche Erwähnung des Namens stammt aus dem 12. Jahrhundert. Seit 1960 gibt es hier eine Gedenkstätte an die großmährische Zeit.



Direkt neben der Gedenkstätte befindet sich die Großbaustelle der neuen (katholischen) Kirche. Da wird geklotzt und nicht gekleckert.


Das 1909 fertiggestellte Rathaus. Im Jahr 1257 wurde südöstlich der Siedlung auf einer Insel in der March unter dem böhmischen König Ottokar II. Přemysl Nový Veligrad als Königsstadt gegründet. 1323 wurde Veligrad in Staré Město und die neue Stadt Hradiště umbenannt. Staré Město war damit lange nicht viel mehr als eine Vorstadt, nach zeitweiser Eingemeindung zwischen 1943 und 1991 ist Staré Město seither wieder eigenständig und bekam 1997 das Stadtrecht.

Freitag, 18. November 2011

Die Ente bleibt draußen!


Die Ente bleibt draußen!
Stermann und Grissemann lesen Loriot

Lesung: Dirk Stermann und Christoph Grissemann
Klavier: Phillipine Duchateau

Theater Akzent
Wien, 17.11.2011




Bereits vor Victor von Bülows Tod in hohem Alter im August dieses Jahres begannen Christoph Grissemann und Dirk Stermann mit Lesungen aus seinen Texten als Hommage an den großen deutschen Humoristen. Nach seinem Tod umso aktueller. Loriots Werk ist einzigartig in seinem präzisen Aufzeigen der Brüche bürgerlicher Betulichkeit.

Der Abend beginnt gleich mit zwei Highlights, wahren Kleinodien des Fernsehens, dem Sketch über den Lottogewinner und dem namensgebenden Stück Herren im Bad. Stermann und Grissemann präsentieren eine Auswahl an Texten von Loriot in szenischer Lesung. Klavierstücke unterteilen das ganze, nehmen Tempo heraus und lassen eine etwas elegische Stimmung aufkommen.

Es ist eine gelungene Auswahl von meist aus Loriots Fernseharbeit bekannten Texten, die durch interessante zumindest mir unbekannte Stücke ergänzt werden. Der Vortrag der Klassiker Loriots läßt die Fernsehbilder vor dem geistigen Auge auftauchen. Das macht Freude.

Grissemann und Stermann lassen im ersten Teil vor allem die großartigen Texte für sich sprechen. Nach der Pause legen sie sich bei den Szenen einer Ehe mit verstellten Stimmen mehr ins Zeug. Angesichts des in die 60er/70er Jahren gerichteten, heute antiquierten Altherrenhumors über Mann/Frau-Rollenbilder ist dieser Abschnitt ein Schwachpunkt. Dirk Stermann nannte den folgenden outrierenden Vortrag zu recht im Vorfeld „albern“. Die gelungene Journalistenparodie Der Astronaut zum Schluß versöhnt wieder ein wenig.

In Summe bleiben zwei Stunden große Unterhaltung.

Montag, 14. November 2011

Dorog

12.11.2011

Nach dem Fußballspiel im Stadion mit seiner historischen Holztribüne wurde die Stadt Dorog (deutsch Drostdorf) im Norden Ungarns besichtigt. 12.000 Menschen leben hier.
Dorog wird im Jahr 1181 erstmals erwähnt. Damals residierten im nahen Esztergom die ungarischen Könige. Aufgrund der Kriege zwischen Habsburgern und Osmanischem Reich war Dorog zwischen 1542 und 1649 unbewohnt. Allmählich entwickelte schließlich wieder eine Siedlung, hauptsächlich von ins Land geholten deutschen Siedlern.

Der Aufschwung Dorogs begann, als man 1781 mit dem Abbau von Kohle begann. 1900 war die Stadt Zentrum des Kohlebeckens geworden und wurde nach dem Ersten Weltkrieg noch wichtiger, v.a. für die Versorgung der Hauptstadt Budapest im kleiner gewordenen Ungarn. Durch starken Zuzug von Menschen, die hier Arbeit suchten und fanden, verringerte sich der Anteil der deutschen Bevölkerung, 1900 noch bei 70%. 1920 gab es bereits eine ungarische Mehrheit. In den 1970ern schwand die Bedeutung der Kohle. 2004 wurde die letzte Mine stillgelegt. Die Tradition als Bergbaustadt sieht man auch heute noch daran, was hier im Park auf einen Sockel gestellt wird...


Vom historischen Zentrum um die 1767 bis 1775 im Barockstil erbaute katholische Pfarrkirche ist heute wenig übrig. Vor der Kirche steht ein 1993 errichtetes Denkmal für eine Gruppe deutscher Doroger, die 1944 der Einberufung in die deutsche Wehrmacht entgehen wollten, indem sie sich als Ungarn deklarierten und für die (mit Hitler verbündete) ungarische Armee kämpfen wollten, was abgewiesen wurde.


Das 1923 bis 1928 errichtete ehemalige Arbeiterheim des Bergwerks und heutige Kulturzentrum József Attila Művelődési Ház. 1935 wurde es um einen Theatersaal ergänzt, ein Kinosaal kam später dazu. Nach der Privatisierung der Kohlenmine 1994 zog sich diese aus der Finanzierung zurück, das Haus wurde 1997 von der Stadt übernommen.

Das 1927 errichtete Rathaus.

Esztergom

12.11.2011

Esztergom (deutsch Gran) ist eine der ältesten Städte Ungarns. 31.000 Menschen leben heute hier. Anlaß des Besuchs war ein Fußballspiel im nahen Dorog, das hernach ebenfalls kurz erkundet wurde.

Der Burgberg hoch über der Donau war immer schon strategisch wichtig, hier errichteten Kelten (um 350 v.u.Z.), Römer und um 500 u.Z. Slawen Befestigungen und siedelten sich an. Ende des 10.Jh. wurde die Burg zum Sitz der ungarischen Herrscher. 1000 wurde hier Stephan I. zum ersten König gekrönt und von ihm das Erzbistum gegründet. Reste der mittelalterlichen Königsburg sind restauriert zu sehen. Die Könige verlegten Ende des 12.Jh. ihre Residenz nach Buda (Ofen), der Bischof blieb und herrschte bis zur türkischen Eroberung 1543 über die Stadt.

Hoch über der Donau und der Stadt thront weithin sichtbar die von 1820 bis 1869 errichtete Basilika, die größte Kirche Ungarns.

Nach der Eroberung durch die Habsburger 1683 war die Stadt verwüstet. Nachdem sich die Lage beruhigt hatte (1704 bis 1711 tobte der Rákóczi-Aufstand gegen die unduldsame neue Habsburgerherrschaft), kehrten die Erzbischöfe aus ihrem zwischenzeitlichen Exil im heute slowakischen Trnava zurück und begannen nach Wiederübernahme des Burgbergs 1761 mit dem großen Bauprojekt der Basilika, das die Stadt für Jahrzehnte in Beschlag nehmen sollte.

Die Donau bildet hier die Grenze zwischen Ungarn und der Slowakei. Die 1895 errichtete Brücke zwischen Esztergom am Südufer und dem slowakischen Štúrovo (bis 1948 slowakisch Parkan, ungarisch Párkány), mit mehrheitlich ungarischer Bevölkerung, war 1944 von der deutschen Wehrmacht gesprengt worden. Aufgrund des notorisch schlechten Verhältnisses zwischen den kommunistischen Regimes der Tschechoslowakei und Ungarns blieb die Brücke auch nach dem Krieg in Trümmern. Erst im Jahr 2000 (!) wurde mit EU-Geldern mit dem Wiederaufbau begonnen und 2001 die neue Maria-Valeria-Brücke (ungarisch Mária Valéria híd, slowakisch Most Márie Valérie) eröffnet.

Der Aufstieg zum Burgberg erfolgt über die alten Befestigungsanlagen. Esztergom war als Symbol der Herrschaft über Ungarn und/oder als Grenzfestung wiederholt Schauplatz von Kriegen und Eroberungen. Die Stadt wurde oft schwer zerstört, zuletzt im Zweiten Weltkrieg bei schweren Kämpfen von Dezember 1944 bis März 1945.

Frontansicht der Basilika. Klassizistischer Stil.

Davor stehend ist die Höhe des Baus (71,5 Meter) beeindruckend.

Aussicht von der Terrasse vor der Basilika über die Donau. Gegenüber liegt das slowakische Ufer, links Stadt und Donaubrücke.

Im Inneren beeindruckt die Basilika nicht sonderlich. Der äußere Eindruck ist imposanter.

Die Altstadt am Donauufer zu Füßen des Burgbergs, die sogenannte Wasserstadt (Víziváros) ist vom Barockstil der Zeit des Wiederaufbaus der Stadt Ende des 18.Jh. geprägt. Hier Blick auf das Erzbischöfliche Palais (1880/82) samt einer der vielen Kirchen der Stadt.

Die 1888 eingeweihte ehemalige Synagoge, in typisch maurisch-orientalischem Baustil. In Esztergom lebte eine der ältesten jüdischen Gemeinden Ungarns. Bereits im 11.Jh. lebten in der damaligen Königsstadt Jüdinnen und Juden. Infolge der ungarischen Niederlage gegen ein osmanisches Heer 1526 in der Schlacht bei Móhacs wurden als Sündenböcke sie aus der Stadt vertrieben. Im 18.Jh. bildete sich wieder eine Gemeinde. 1930 waren es 1.300 Menschen.

Das Denkmal vor der ehemaligen Synagoge erinnert an die Ermordeten des Holocausts. Im Mai 1944 wurden die Jüdinnen und Juden in Esztergom in ein Ghetto gesperrt, dessen Insassen im Juni nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden. Zwei Gruppen von Zwangsarbeitern, die hauptsächlich aus jüdischen Esztergomern bestanden, wurden im Jänner 1945 in Ágfalva (deutsch Agendorf, kroatisch Ogendorf) nahe der burgenländischen Grenze ermordet.

Schönes Altstadtensemble am Széchenyi tér. Links das 1772/73 errichtete Gebäudes des heutigen Rathauses.