Freitag, 27. August 2010

Aston Hall, Birmingham

26.8.2010

Wie voriges Jahr zur gleichen Zeit führte ein Europacupspiel von Rapid gegen Aston Villa in die englische Stadt Birmingham.
Da bereits 2009 die Innenstadt erkundet wurde, stand diesmal etwas anderes am kulturellen Programm: Aston Hall, herrschaftliches Landschloß unmittelbar neben dem Stadion von Aston Villa.

Aston Hall wurde 1618−1635 für Sir Thomas Holte errichtet und steht inmitten einer Parkanlage. Schon bald noch der Fertigstellung war es Schauplatz des englischen Bürgerkriegs. Es wurde 1643 von des Parlamentstruppen beschossen, weil Holte auf Seiten des Königs stand und sich königliche Soldaten hier befanden. Es werden heute Kanonenkugeln vom Beschuß ausgestellt und im Holzgeländer eines Stiegenhauses ist ein Einschußloch zu sehen.


Small Dining Room. Seit Mitte des 19.Jhs. sind Aston Hall und der Park öffentlich zugänglich. Das Gebäude war seither Standort verschiedenster Museen. Heute sieht man in den Räumen Wohnungseinrichtungen vergangener Jahrhunderte, von den herrschaftlichen Zimmern wie hier bis zu den kargen Dienstbotenunterkünften unter dem Dach.


Die 118 Meter lange Long Gallery. Diente im 17.Jh. für verschiedene Aktivitäten bei Schlechtwetter (soll es auf den britischen Inseln manchmal geben).


In den ehemaligen Stallungen befindet sich heute die Astonish Gallery (Wortspiel!). Hier wird in einer Ausstellung über die Geschichte Astons, heute Stadtteil von Birmingham, berichtet. Das interessanteste Eck ist natürlich jenes, das der Geschichte des Aston Villa FC gewidmet ist.

Mittwoch, 25. August 2010

Blätter, Juli 2010



Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 7/2010
128 S.







Karin Priester beschäftigt sich mit der Frage von Politik und Authentizität, der Diskussion um Inszeniertes und Authentisches in der Politik und dem (medial vermittelten) Wunsch nach Authentizität. Das Konzept der Authentizität in der Politik ist für sie nicht als scheinbarer Gegensatz zur (unaufrichtigen) Inszenierung zu begreifen. Es sei selbst Teil davon.
In Betrachtung der Rezeption zweier jüngster Rücktritte in Deutschland, des Bundespräsidenten und einer Bischöfin, stellt Priester fest: Wenn aber Feigheit oder Mut, Flucht vor der Verantwortung eines Amtes oder Respekt vor dessen Würde gleichermaßen als ,authentisch gelten, zeigt dies eine beunruhigende Verwirrung von Maßstäben. Nicht zuletzt deswegen, weil die Sphäre des Politischen insgesamt zugunsten des menschlich-privaten Faktors abgewertet wird.
Der Maßstab des Authentischen treibe eine Entpolitisierung voran, nach dem Motto Right or wrong, Hauptsache authentisch. Die Figur des authentischen leader kann sich für Priester für die Unterprivilegierten wie für die Privilegierten politisch einsetzen, jedenfalls aber handle er − Anm.: und sie? − als Egozentriker; er will nicht respektiert, sondern grenzenlos bewundert werden. Das Ego dient nicht mehr der Politik oder einer Großorganisation wie Partei oder Gewerkschaft, sondern die Politik dient dem Ego und wird austauschbar mit anderen Bühnen der Selbstinszenierung.

Montag, 23. August 2010

Trenčín

21.8.2010

Die slowakische Stadt Trenčín, 130 Kilometer nordöstlich von Bratislava, war das Ziel eines Ausflugs anläßlich des Besuchs eines Fußballspiels des dortigen Vereins. 57.000 Menschen leben hier.

Das 1901 erbaute Hotel Tatra zu Füßen der Burg Trenčín (eigentlich ist allerdings alles in der Stadt zu Füßen der Burg...). Bis 1921 hieß das Hotel nach Kaiser Franz Josephs Frau Erzsébet, Elisabeths Namen als ungarische Königin. So gibt es im ersten Stock auch ein Café Sissi. Doch das Highlight findet sich an der Felswand hinter dem Hotel, das von einem Fenster im Stiegenhaus aus betrachtet werden kann: Eine römische Inschrift, die von der Anwesenheit einer Legion berichtet, die 179/180 im damaligen Laugaricio überwinterte.


Mierové námestie (Friedensplatz). Im Vordergrund die barocke Pestsäule inmitten von Bürgerhäusern, doch dominant der Blick auf die Burganlage über der Stadt.


Mierové námestie (Friedensplatz). Blick auf untere Stadtor (Mestska veža) im Hintergrund. Rechts ein barocker Klosterkomplex.


Eine wunderschönen Sicht über die Altstadt genießt man von der Aussichtsplattform des Stadttors aus. Blick auf den Mierové námestie mit dem Kloster links, rechts am Berg die Pfarrkirche und über allem thronend im Hintergrund die Burg auf der Bergspitze.


Die in ihrer gemischt byzantinischen und orientalischen Architektur bemerkenswerte, 1913 erbaute ehemalige Synagoge. Im Zweiten Weltkrieg wurde die jüdische Bevölkerung vertrieben und ermordet, die Synagoge ausgeraubt. 1974-1984 wurde das Gebäude renoviert und dient seither als Ort für Ausstellungen.


Blick auf die Marienburg genannte Wehranlage über der Stadt, mit der katholischen Pfarrkirche. 1324 errichtet, stand die Kirche im Zentrum des Verteidigungssystems der Stadt und wurde daher in vielen Kriegen auch in Mitleidenschaft gezogen. 1528 brannte sie bei einer Belagerung der Stadt aus.


Trenčíansky hrad, die Burg von Trenčín. Blick aus dem Vorhof auf den sogenannten Barbara-Palast (um 1430). Dahinter ist mit Spitzdach der Bergfried zu sehen, der im 11.Jh. errichtete und im 13.Jh. umgebaute Matthäusturm (Matúšova veža). Die Burg war vom 11.Jh. an eine bedeutende Grenzfestung der ungarischen Könige und wurde nahezu ebenso oft umgebaut und erweitert wie in Kriegen beschädigt. 1790 wurde sie durch einen Brand zerstört und blieb eine Ruine bis zum Beginn von Renovierungsarbeiten 1956.


Brücke in der Burg, schöner Blick nach unten.


Der Blick vom 39 Meter hohen Matthäusturm (Matúšova veža) auf die Stadt und den Lauf des Flusses Waag (Váh) ist großartig. Das ist den Aufstieg im 700 Jahre alten Steinstiegenhaus, der nichts für Klaustrophobe ist, jedenfalls wert.


Blick vom Turm in den Burghof. Ganz schön hoch.

Montag, 9. August 2010

Graz

8.8.2010

Vor dem Spiel von Rapid ein kurzer Abstecher in die Innenstadt von Graz.

Hauptplatz mit Blick auf den Uhrturm.


Der beeindruckende Renaissance-Arkadenhof im Grazer Landhaus (1527−1531 erbaut).