Donnerstag, 4. Februar 2010

Arbeit und Wirtschaft, 12/2009



Arbeit & Wirtschaft
Herausgegeben von AK und ÖGB
Nr. 12/2009
46 S.






Im Dezember-Heft erinnert Brigitte Pellar an einen Artikel, in dem Käthe Leichter im Juli 1933 in dieser Zeitschrift die damals brandneue soziologische Studie Die Arbeitslosen von Marienthal erstmals einem breiteren Publikum vorstellte:

"Von jedem Schilling mehr oder weniger an Unterstützung hängen aber nicht nur Ernährung und Kleidung, hängt auch die ganze Einstellung des Arbeitslosen zum Leben ab. Ein Versuch, die (oben gezeigten) Haltungsgruppen mit dem persönlichen Monatseinkommen zu vergleichen, ergibt im Durchschnitt:

In der Gruppe . Betrag in Schilling
Ungebrochen ..... 34
Resigniert ...... 30
Verzweifelt ..... 23
Apathisch ....... 19

Versteht man jetzt, was der Kampf um die Arbeitslosenunterstützung bedeutet? ... 5 Schilling auf oder ab, das bedeutet die Zugehörigkeit zu einer anderen Lebensform."


Gerade in der aktuellen Zeit der höchsten Arbeitslosigkeit seit den 1950er Jahren, ist es wichtig, sich bewußt zu machen, welch einschneidendes Erlebnis die Arbeitslosigkeit für die einzelnen Menschen bedeutet. Sozialstaatliche Unterstützung ist auch ein gesellschaftlicher Beitrag zur Erhaltung der Würde der betroffenen Menschen. Das sollte uns etwas Wert sein.

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